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Die Polizei brach Fenster und Türen auf, um zu den Opfern vorzudringen.

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Fünf Opfer seien noch am Tatort gestorben, zwei weitere später ihren Verletzungen erlegen, so Oaklands Polizeichef Howard Jordan.

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Der Amokläufer war Schüler an der Oikos University gewesen.

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Oakland - Nach dem Amoklauf an einem christlichen Privatcollege im nordkalifornischen Oakland, bei dem am Montag sieben Menschen ums Leben kamen, herrscht Unklarheit über das Motiv des 43-jährigen Täters. Fünf Opfer seien noch am Tatort gestorben, zwei weitere später ihren Verletzungen erlegen, teilte Oaklands Polizeichef Howard Jordan am Montagabend (Ortszeit) mit. Drei weitere Studenten würden noch wegen Schussverletzungen behandelt, sie seien aber außer Lebensgefahr, so Jordan. Er sprach von einem "schockierenden und sinnlosen" Verbrechen.

Bei dem mutmaßlichen Täter handelt es sich nach Angaben der Polizei um einen 43-jährigen Mann koreanischer Abstammung. Er habe sich rund eine Stunde nach dem Blutbad wenige Kilometer vom Tatort entfernt in einem Einkaufszentrum der Polizei gestellt. Es handle sich um einen früheren Schüler der Oikos University.

"Extrem chaotische Lage"

Es ist der schwerste Gewaltausbruch an einer Schule in den USA seit 2007. Damals hatte ein Student an einer Universität im Bundesstaat Virginia 32 Menschen erschossen und dann sich selbst getötet.

Den am Vormittag (Ortszeit) von einem Notruf vom College-Gelände alarmierten Beamten habe sich am Tatort eine "extrem chaotische Lage" geboten, sagte Jordan. Einige Studenten seien in Panik geflüchtet, andere hätten sich in den Klassenzimmern verbarrikadiert. Die Polizei brach Fenster und Türen auf, um zu den Opfern vorzudringen. Anfangs habe man nicht gewusst, ob sich der Täter und mögliche Komplizen noch in dem Gebäude befänden.

Täter war früher Krankenpflegeschüler

Pastor Jong Kim, der Gründer der Einrichtung, sagte der "Oakland Tribune", dass es sich bei dem Täter um einen früheren Krankenpflegeschüler handle. Er sei aber nicht sicher, ob der Mann der Schule verwiesen worden sei oder sie freiwillig verlassen habe. Auf der Website der Oikos-Universität heißt es, dass sich die Ausbildung an "christlichen Werten" orientiere. Zum Angebot gehören Kurse über asiatische Medizin, Musik, religiöse Studien und Krankenpflegerlehrgänge.

Augenzeugen zufolge eröffnete der Angreifer kurz nach Betreten der Schule das Feuer und drang in einen Unterrichtsraum seiner alten Klasse ein, wo er auf die Studenten schoss. "Stellt euch in eine Reihe, ich werde euch alle töten", habe der Todesschütze gerufen, berichtete der Bruder einer 19-jährigen Studentin, die eine Schussverletzung am Arm erlitt.

Studenten glaubten an Scherz

Die Studenten hätten zunächst an einen Scherz geglaubt. Der Mann habe letztmals vor vier Monaten an dem Kurs teilgenommen. In dem zweiten Raum, in dem Unterricht stattfand, verriegelten die Studenten nach den ersten Schüssen geistesgegenwärtig die Tür. Der Täter habe gegen die Tür geschlagen und mehrfach auf die Tür geschossen, bevor er umgedreht habe.

Ein Lehrer berichtete von panischen Szenen in dem College. Er habe ein halbes Dutzend Schüsse gehört, sagte Lucas Garcia einem örtlichen TV-Sender. Er habe sich mit seinen Schülern unverletzt in Sicherheit bringen können, dabei habe er weitere Schüsse und Schreie vernommen.

Die 27-jährige Studentin Dechen Yangdon sagte dem "San Francisco Chronicle", sie hätte sofort die Tür zu ihrem Klassenzimmer abgeschlossen und das Licht ausgemacht, als sie am Eingang Schüsse hörte. Dann habe jemand vergeblich versucht, die Tür einzutreten. Nach vier Schüssen sei der Täter weitergegangen. Niemand in dem Raum sei verletzt worden, sagte Yangdon.

Festnahme vor Supermarkt

Laut "Oakland Tribune" wurde der Tatverdächtige später vor einem Supermarkt festgenommen. Zuvor habe er einem Angestellten des Marktes gesagt, dass er Menschen erschossen habe und festgenommen werden müsse. Lisa Resler, die zum Zeitpunkt der Festnahme gerade den Supermarkt verließ, sagte, dass der Mann "sehr ruhig" gewirkt habe, als ihm die Handschellen angelegt wurden.

Pastor Jong Kim, der Gründer der Einrichtung, sagte der "Oakland Tribune", dass der mutmaßliche Täter früher Krankenpflegerkurse besucht habe. Er sei aber nicht sicher, ob der Mann von der Schule verwiesen worden sei oder sie freiwillig verlassen habe. Auf der Website der Oikos Universität heißt es, dass sich die Ausbildung an christlichen Werten orientiere. Zum Angebot gehören Kurse für asiatische Medizin, Musik, religiöse Studien und Krankenpflegerlehrgänge. (APA, 3.4.2012)