Madrid - Die Zahl der Arbeitslosen in Spanien ist im März den achten Monat in Folge gestiegen. Sie erhöhte sich um fast 39.000 oder 0,8 Prozent auf 4,75 Millionen, teilte das Arbeitsministerium am Dienstag in Madrid mit. Stellen hätten sowohl die Dienstleister als auch die Industrie und die Baubranche gestrichen. Mit 22,9 Prozent hatte Spanien Ende 2011 die höchste Arbeitslosenquote in der Europäischen Union. Die Hälfte der Jugendlichen unter 25 Jahren hat keinen Job.

Eine rasche Trendwende ist Experten zufolge nicht in Sicht. "Um Jobs zu schaffen, ist ein Wirtschaftswachstum von mindestens 1,4 oder 1,5 Prozent notwendig", sagte Citi-Ökonom Guillaume Menuet. "Das wird bis 2014 nicht zu schaffen sein." Die Regierung geht davon aus, dass das Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr um 1,7 Prozent schrumpft. Citi erwartet 2013 einen Rückgang um 1,2 Prozent.

Mit einem beispiellosen Sparkurs will Regierungschef Mariano Rajoy sein Land aus der Schuldenfalle führen. Trotz des Unmuts in der Bevölkerung, der sich jüngst in einem Generalstreik entlud, kreist nun der Rotstift im Kampf gegen das ausufernde Staatsdefizit. Mit dem Etat 2012 wird ein Sparpaket in Höhe von mehr als 27 Mrd. Euro geschnürt. (APA/Reuters, 3.4.2012)