Frankfurt - Die Frankfurter Aktienbörse hat am Mittwoch mit kräftigen Verlusten geschlossen. Der DAX verlor 198,22 Punkte oder 2,84 Prozent auf 6.784,06 Einheiten. Der TecDAX sank um 22,4 Punkte oder 2,81 Prozent auf 775,24 Punkte. Der M-DAX fiel um 337,58 Punkte oder 3,11 Prozent auf 10.515,43 Zähler. Der HDAX schloss mit 3.464,03 Einheiten und einem Minus von 102,23 Zählern oder 2,87 Prozent. Der C-DAX büßte 17,26 Punkte oder 2,80 Prozent auf 598,54 Zähler ein.

Gewinnmitnahmen belasten

Befürchtungen über ein Ende der Politik des billigen Geldes sowie enttäuschende US-Konjunkturdaten haben deutsche Aktien am Mittwoch deutlich ins Minus befördert. Der DAX litt zudem unter einer schwachen Anleihe-Auktion in Spanien.

Gewinnmitnahmen und automatisch ausgelöste Verkaufsaufträge hätten den DAX in Folge immer tiefer in die Verlustzone getrieben, sagte Analyst Gregor Kuhn von IG Markets. Nach negativen Konjunkturdaten aus den USA habe sich die Abwärtsbewegung beschleunigt. So fiel der ISM-Einkaufsmanagerindex deutlicher als erwartet.

Erfreuliche Konjunkturnachrichten wurden von den Anlegern weitgehend ignoriert. So war in den USA die Beschäftigung des Privatsektors im März erneut deutlich gestiegen. Die Europäische Zentralbank (EZB) ließ den Leitzins wie erwartet bei 1,00 Prozent. Der EZB-Präsident Mario Draghi sieht allerdings Gefahren für das Wachstum, die von den Anleihemärkten oder den Rohstoffpreisen ausgehen könnten.

Lufthansa unter Druck

Im DAX und im MDax schaffte es keine Aktie ins Plus. Stark unter Druck gerieten die Papiere der Lufthansa, die als zweitschwächster Wert im Leitindex 5,74 Prozent verloren. Auf den größten deutschen Flughafen in Frankfurt kommt ein dauerhaftes Nachtflugverbot zu. Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig kippte die vom Land Hessen ursprünglich genehmigte Regelung der Nachtflüge. Die Titel des Flughafenbetreibers Fraport gaben um mehr als drei Prozent nach.

Autoaktien standen nach der Bekanntgabe von Absatzzahlen im Fokus. Die Papiere von Daimler, BMW, Porsche und Volkswagen (VW) büßten jeweils mehr als zwei Prozent ein und verloren damit im Vergleich zum DAX unterdurchschnittlich an Boden. (APA, 4.4.2012)