Zahl der Teilnehmer am siebten Protesttag zurückgegangen - Laut Regierung wurden bislang insgesamt mehr als 250 Menschen festgenommen
Redaktion
,
Teheran - Am siebten Tag der
Proteste in Teheran ist die Zahl der Teilnehmer am Montagabend
zurückgegangen. Einige tausend Demonstranten zogen wie an den
Vorabenden zum Universtätsgelände, um gegen die geistliche Führung
des Landes zu demonstrieren. Auch mit ihren Autos kamen weniger
Teheraner als sonst zum Campus, um durch Hupen ihre Solidarität zu
bekunden. Die meisten Sympathisanten blieben in ihren Fahrzeugen. Der
Verkehr wurde nicht behindert. Auch die Parolen waren gemäßigter.
Keine islamischen Patrouillen
Auch radikale Islamisten, die an den Vortagen gewaltsam gegen
Regierungsgegner vorgegangen waren, waren nicht mehr auf den Straßen
zu sehen. Die Mitglieder der radikalen Organisation Ansar Hisbollah
und anderer Gruppen hatten die Demonstranten unter anderem mit
Eisenstangen angegriffen. Das Universitätsgelände wurde nur noch von
Polizisten in Zivil bewacht. Nach dem Beginn der Proteste am
vergangenen Dienstag war es von einem großen Polizeiaufgebot
abriegelt worden.
Bisher mehr als 250 Menschen festgenommen
Seit Beginn der Unruhen wurden in Teheran nach offiziellen Angaben
mehr als 250 Menschen festgenommen. Mehr als ein Drittel von ihnen
seien "Rowdies" und "Konterrevolutionäre", zitierte die staatliche
Nachrichtenagentur IRNA den Vize-Innenminister Ali Aschgar Ahmadi.
Alle anderen seien inzwischen freigelassen worden. Die
"Konterrevolutionäre" hätten die Proteste der Studenten gegen die
geplanten Privatisierungen der Universitäten für ihre Zwecke
ausgenutzt. Auch Angehörige radikaler islamischer Gruppen wie Ansar
Hisbollah seien festgenommen worden. (APA/AFP)
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