Washington - Im jahrelangen Kartellstreit um
Microsoft hat der weltgrößte Software-Konzern einen weiteren
Etappensieg errungen. Der Justizminister des US-Bundesstaates West
Virginia, Darrell McGraw, gab am Montag (Ortszeit) bekannt, dass er
das Berufungsverfahren gegen einen zwischen dem US-Justizministerium
und Microsoft erzielten Vergleich in dem Streit nicht weiter
betreiben werde. Damit ist nunmehr Massachusetts der einzige
US-Bundesstaat, der den Vergleich weiterhin nicht akzeptiert.
Microsoft-Chefsyndikus Brad Smith wertete die Entscheidung West
Virginias als weiteren wichtigen Schritt für den Software-Konzern auf
dem Weg zu einer Lösung des Kartellstreits: "Es hat einmal mit 20
Bundesstaaten (,die gegen den Vergleich waren,) angefangen und jetzt
sind wir bei einem Staat."
Missbrauch
Hintergrund des jahrelangen Kartellstreits ist der Vorwurf,
Microsoft missbrauche seine Marktmacht beim PC-Betriebssystem
Windows. Ende 2001 hatte sich die US-Regierung mit dem
Softwarekonzern auf einen Vergleich geeinigt, wonach das Unternehmen
den Computerherstellern größere Freiheiten im Bezug auf Programme
ermöglichen muss, die nicht von Microsoft hergestellt werden.
Außerdem darf der Konzern keine Maßnahmen gegen Hersteller ergreifen,
die keine Microsoft-Produkte nutzen. Ursprünglich hatte das
US-Justizministerium die Zerschlagung des Konzerns in zwei getrennte
Firmen gefordert. (APA/Reuters)