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Das Risiko fürHerzkrankheiten und Schlaganfälle liegt bis zu 30  Prozent höher, wenn der Partner an Krebs erkrankt ist.

Malmö - Laut einer aktuellen schwedischen Studie haben Partner von Krebspatienten ein um 30 Prozent höheres Risiko für koronare Herzkrankheiten und Schlaganfälle. Der Grund dafür könnte der negative Stress sein, dem der Partner ausgesetzt ist.

Bisher war bekannt, dass nahe Verwandte von chronisch kranken Patienten, besonders von Krebspatienten, ein höheres Risiko für psychische Erkrankungen wie Depressionen aufweisen. Psychische Erkrankungen beeinflussen das Nervensystem, den Blutdruck und Entzündungsreaktionen im Körper und machen betroffene Personen anfälliger für Herzerkrankungen und Schlaganfälle.

Risiko bis zu 30 Prozent höher

Vor diesem Hintergrund wollten die Forscher um Jianguang Ji von der Universität Lund (Centre for Primary Healthcare Research in Malmö) das Krankheitsrisiko für Ehepartner untersuchen. Die Ergebnisse der Studie fielen eindeutig aus: Das Risiko für koronare Herzkrankheiten und Schlaganfälle liegt zwischen 14 und 29 Prozent höher, wenn der Partner an Krebs erkrankt ist. Die Studie stützt sich auf Daten des schwedischen Krebsregisters.

Die Wissenschaftler sehen eine mögliche Ursache dafür im negativen Stress, der eine schädigende Wirkung auf den Körper ausübt. "Unsere Studie zeigt, dass präventive Maßnahmen zur psychischen Stressreduktion und zur Minderung von Risikofatoren für Ehepartner von Krebspatienten essentiell sind", sagt Studienautor Jianguang Ji. Ältere Studien hätten bereits gezeigt, dass dadurch Stress und Ängste von pfegenden Angehörigen deutlich vermindert werden können. (red, derStandard.at, 4.4.2012)