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Baute am Fundament der Rockmusik mit: Verstärker-Pionier Jim Marshall (1923-2012).

Foto: EPA/FRANK MAECHLER

London - Jimi Hendrix hat seine Gitarre in den Sixties ebenso in Marshall-Verstärker eingestöpselt wie Eric Clapton für seinen legendären "Woman Tone". Spätestens in den 70ern waren riesige Verstärkertürme mit der Aufschrift "Marshall" von den Bühnen der vorzugsweise mit Gibson-Gitarren bewehrten lauteren Vertreter der Rockmusik nicht mehr wegzudenken. Die Rockpardodie "This is Spinal Tap" wartete konsequenterweise mit Marshall-Verstärkern auf, deren Lautstärkeregler nicht wie üblich bei "10" haltmachten, sondern Trommelfellreizungen der Stärke "11" erlaubten.

Der Mann hinter der seit fünf Jahrzehnten währenden Erfolgsgeschichte der archetypischen britischen Gitarrenverstärker, Jim Marshall, wurde 1923 in London geboren. Marshall erteilte Schlagzeugunterricht, versuchte sich als Sänger und verkaufte Drumsets und Gitarren, bevor er auf den Wunsch von Kunden wie Ritchie Blackmore (Deep Purple) und Pete Townshend (The Who) daranging, selbst Gitarrenverstärker zu entwicklen. Als Vorbild diente Marshall dabei der berühmte "Bassman"-Verstärker des US-amerikanischen Gitarrengiganten Fender. Mit dem sechsten Prototyp soll Marshall seinen eigenen Sound gefunden haben, der Rest ist Rockgeschichte.

Am 5. April ist der "Father of Loud", der wie seine amerikanischen Bastler-Kollegen Leo Fender und Les Paul Wesentliches zum Fundament der Rockmusik beitrug, 88-jährig gestorben. (glicka, derStandard.at, 5.4.2012)