Das klassische Organigramm zur Struktur und Hierarchie innerhalb von Unternehmen lässt sich in der modernen Arbeitswelt nicht mehr so leicht anlegen: Projektzusammenarbeit mit externen Teams, Beratern und Kunden oder Arbeitsgruppen innerhalb von Unternehmen mit Kollegen unterschiedlicher Abteilungen oder aber Zusammenarbeit mehrerer Kleinstunternehmen für einen Auftraggeber. Das alles sind soziale Netzwerke, in denen Gemeinsamkeit gestaltet werden will.

Führen in Netzwerken ist anders als Führen innerhalb festgelegter hierarchischer Organisationsstrukturen. Wie das gelingen kann, beschreibt Leopold Faltin in seinem Buch "Erfolgreich führen in Netzwerken - Gemeinsamkeit gestalten". Der Autor ist Physiker und seit über drei Jahrzehnten als Projektleiter, Manager, Unternehmensberater und Coach tätig. Die Schwerpunkte seiner Tätigkeiten liegen in der Wissenschaft und im öffentlichen Dienst.

Laterales Führen

Dieses laterale Führen funktioniert wie das informelle Führen ohne Weisungsbefugnis - ohne jeglichen Druck oder Ansprüche. Es geht vielmehr um Vertrauen, Verständnis und die Identifizierung der Interessen aller Beteiligten, will man unterschiedliche selbstständig agierende Menschen zu einer gemeinsamen Leistung bringen.

Der Autor widmet sich dem Thema in fünf Kapiteln, in denen er -begleitet von vielen Fallbeispielen - erklärt wie man Führung übernimmt, richtig netzwerkt, Führung ausübt und ausweitet, aber auch wo die Grenzen liegen. Der Autor bedient sich dabei einfacher - durchaus bekannter Modelle - die in Form kompakter Verhaltensregeln auf die Praxis anwendbar sind. Ein Buch nicht nur für Führungskräfte, sondern auch und vor allem für Trainer, Coaches und Berater. (red, derStandard.at, 5.4.2012)