New York - Wegen Überkapazitäten und fallender Preise drosselt als erster Aluminiumkonzern der US-Branchenführer Alcoa seinen Ausstoß. Das Unternehmen stelle in der Region Atlantik jährlich rund 390.000 Tonnen Aluminium und damit vier Prozent weniger her, teilte der Konzern am Donnerstag mit. Zu dem Gebiet gehört ungefähr die Hälfte der Alcoa-Hütten mit einer weltweiten Gesamtkapazität von 18 Millionen Tonnen, unter anderem auch Europa. "Alcoa will damit eine Überversorgung mit Aluminium in der Region Atlantik vermeiden und die Effizienz unseres Raffinerie-Systems erhöhen", erklärte Chris Ayers, Präsident der Rohstoff-Sparte.

Der Konzern machte zunächst kein Angaben, wo er Produktionen stilllegt oder zurückfährt. Experten tippten aber wegen der hohen Herstellungskosten auf Hütten in der Karibik. Im Jänner hat Alcoa bereits Kürzungen in Spanien, Italien und den USA sowie in seinen Schmelzwerken angekündigt. Das vom früheren Siemens-Manager Klaus Kleinfeld geführte Unternehmen legt am Dienstag seine Quartalszahlen vor und macht damit unter den großen Konzernen den Auftakt der Bilanzsaison in den USA.

Der Aluminiumpreis ist zuletzt auf rund 300 Dollar (230 Euro) pro Tonne gefallen von mehr als 400 Dollar zur Jahreswende. Der Verbrauch des wertvollen Materials gilt als Konjunkturbarometer: Vor allem die Flugzeug- und Autobranche verbauen Aluminium.(Reuters, 6.4.2012)