Bild nicht mehr verfügbar.

Wer zu Ostern besonders viele Eier konsumiert, soll auf eine ballaststoffreiche, fettarme Ernährung achten.

Osterzeit ist Zeit der Eier: Rund 70 Millionen Eier werden von den Österreichern in der Osterzeit konsumiert. Neben Kuchen und Torten sind es besonders die gefärbten Ostereier, die den Eier-Konsum kurzzeitig in die Höhe schnellen lassen. Rund sieben Stück werden pro Person in den Osterfeiertagen verspeist.

Kein Wunder, wenn den einen oder die andere nach den Feiertagen das schlechte Gewissen drückt, hat das Ei aufgrund seines hohen Cholesteringehaltes von durchschnittlich 250 Milligramm doch einen schlechten Ruf erworben. Damit deckt ein Ei beziehungsweise ein Eidotter bereits 80 Prozent der maximal empfohlenen täglichen Cholesterinzufuhr.

Keine Gefahr für Gesunde

Wer keinen erhöhten Cholesterinspiegel hat, kann zu Ostern das eine oder andere Ei mehr essen. Studien haben gezeigt, dass das aufgenommene Nahrungscholesterin beim gesunden Menschen, unter Berücksichtigung von Alter, Geschlecht, Rauchverhalten und Bewegung, keinen nennenswerten Einfluss auf den Blutcholesterinspiegel hat. Da ein gesunder Organismus mit einer einmaligen hohen Cholesterinzufuhr ohne Probleme fertig werden kann, sind ein bis zwei Eier täglich zu den Osterfeiertagen tolerierbar. Generell werde jedoch ein Konsum von maximal drei Eiern pro Woche empfohlen, heißt es seitens der Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES).

Wertvolle Inhaltsstoffe

Eier sind in Maßen gegessen nicht nur nicht schädlich, sondern enthalten auch viel Positives: Sie sind reich an Nährstoffen und Vitaminen A, E und D und enthalten zudem Eisen, Eiweiß, Zink, Omega-3-Fettsäuren und Lecithin. Im Ei ist auch Folsäure enthalten, die besonders Frauen mit Kinderwunsch benötigen. Vor allem bei vegetarischer Kost sollte daher das Ei keinesfalls gemieden werden.

Haltbarkeit und Abschrecken

Ostereier halten relativ lange, zeigt ein Versuch der AGES: Gekochte, gefärbte Eier bleiben bei Zimmertemperatur vier Wochen, im Kühlschrank sogar sechs Wochen lang haltbar und bakteriologisch unbedenklich. Voraussetzung dafür ist allerdings die Verwendung von frischen, einwandfreien Eiern als Ausgangsmaterial.

Eier sollten generell gut durchgegart werden, damit man eine mögliche Infektion mit Salmonellen verhindert. Viele Konsumenten glauben, abgeschreckte Eier seien leichter zu schälen und halten sie daher nach dem Kochen unter kaltes Wasser. Die Schälbarkeit von abgeschreckten und nicht abgeschreckten Eiern ist aber gleichwertig, denn diese hängt vom Alter des Eis ab - je älter ein Ei, desto leichter lässt es sich schälen.

Im Gegenteil sollte man auf das Abschrecken eher verzichten, da es auf die Haltbarkeit der Eier einen negativen Einfluss hat. Durch das Abschrecken können Bakterien durch die Schale in das Innere des Eis gelangen und sich dort vermehren. Wie schnell sich die Bakterien dort vermehren, hängt stark von der Lagertemperatur ab. Bei Raumtemperatur gelagert, kann der Toleranzwert schon nach fünf Tagen überschritten sein. Abgeschreckte Eier sollten daher innerhalb von wenigen Tagen gegessen werden, eine Lagerung im Kühlschrank ist für eine Verlängerung der Haltbarkeit ebenfalls zu empfehlen.

Wasserprobe

Wie frisch ein rohes Ei ist erkennt man, indem man es in kaltes Wasser legt. Mit zunehmendem Alter nimmt die Dichte ab, da die Luftkammer im Ei während der Lagerung immer größer wird. Geht das Ei unter und bleibt flach auf dem Boden liegen, dann ist das Ei frisch. Etwas ältere Eier schweben im Wasser und sollten so bald wie möglich verarbeitet werden. Vorsicht ist geboten, wenn das Ei bereits oben auf schwimmt bzw. wenn die stumpfe Spitze aus dem Wasser ragt. In diesem Fall ist das Ei nicht mehr zum Verzehr geeignet.

Verfärbungen bei zu langem Kochen

Eine blau-grüne Verfärbung an der Eiklar-Dotter-Grenze eines gekochten Eis ist übrigens kein Zeichen dafür, dass das Ei alt ist: Sie zeigt nur an, dass das Ei lange gekocht wurde. Dabei wird aus dem Dotter Eisen, aus dem Eiklar Schwefel frei. Diese reagieren miteinander zu Eisensulfid, wodurch der farbige Ring entsteht. Diese Färbung ist unbedenklich, das Ei kann ruhigen Gewissens gegessen werden.

Ausgleich auf dem Teller

Wer zu Ostern besonders viele Eier konsumiert, soll auf eine ballaststoffreiche, fettarme Ernährung achten. So ist etwa der traditionelle, magere Osterschinken eine geeignete Alternative zu fettreichen Wurstsorten. Um die Fett- und Kalorienzufuhr während der Feiertage im Rahmen zu halten, sind Gemüsesuppen, große Salatportionen und Desserts auf Basis von fettarmen Milchprodukten, wie Topfencremes, ideal. Immer gültig: Schönes Wetter sollte man für den ein oder anderen Spaziergang nutzen - auch wenn es heuer diesbezüglich nicht sehr erfreulich aussieht. (red, derStandard.at, 6.4.2012)