Wels - Ein 27-jähriger Kärntner, der eine Bank um 1,2 Millionen Euro betrogen haben soll, sitzt in Wels in Untersuchungshaft. Der stellvertretende Sprecher der zuständigen Staatsanwaltschaft, Christian Hubmer, bestätigte am Samstag entsprechende Medienberichte. Demnach soll der Mann auch einen Raubüberfall erfunden, bei der Polizei einen falschen Namen angegeben und so neue Papiere bekommen haben.

Der Verdächtige sitzt in Wels, weil ihm angelastet wird, vor Monaten in einer oberösterreichischen Autobahnraststätte mit dem Vertreter einer Bank einen Vertrag für ein "lukratives Geschäft" abgeschlossen zu haben. "Er hat dem Gesprächspartner falsche Belege gezeigt, ihm vorgegaukelt, dass er eine Riesenmenge an Waren bestellen könnte und für diese bereits Abnehmer hätte", wurde ein Ermittler von der "Kronen Zeitung" zitiert. Die Bank habe ihm die Kosten für die Einkäufe als kurzfristigen Kredit gewährt und mit einem hohen Gewinn gerechnet. Stattdessen sei der Mann mit dem Geld untergetaucht, worauf ein Mitarbeiter des Instituts Betrugsanzeige erstattete.

Laut "Kleiner Zeitung" gab der 27-Jährige bei einer Einvernahme durch Grazer Beamte einen fingierten Überfall in der steirischen Landeshauptstadt zu. Dort hatte er im Dezember eine Gewalttat erfunden und sich bei der Polizei als sein jüngerer Bruder ausgegeben, zu neuen Dokumenten zu kommen. Unter falscher Identität sei der Mann nach Italien gereist, um eine Fluglinie zu gründen, berichtete die "Kronen Zeitung" weiter. Seine Partner hätten aber Verdacht geschöpft. In Deutschland konnte Mann Anfang März verhaftet werden. (APA, 7.4.2012)