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Haben derzeit wenig Auffsichten auf einen Job: Griechische Jugendliche in Athen.

Foto: Reuters/Kohlesidis

Berlin - Die deutsche Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) wirbt dafür, dass die florierende deutsche Wirtschaft beim Abbau der Rekord-Jugendarbeitslosigkeit in Griechenland und Spanien mithilft. "Alleine in Deutschland sind mehr als eine Million offene Stellen gemeldet und der Bedarf an Fachkräften wird schon wegen der schrumpfenden Bevölkerung weiter ansteigen", sagte von der Leyen der Nachrichtenagentur dpa in Berlin.

Initiativen fördern

Sie kündigte an, über ihr Ministerium Initiativen fördern zu wollen, "die talentierte junge Menschen aus Nachbarländern mit hoher Arbeitslosigkeit nach Deutschland lotsen". Die Betriebe hierzulande profitierten davon, und die jungen Leute aus Spanien oder Griechenland könnten endlich ins Arbeitsleben starten. "Wenn sie eines Tages zurückgehen, werden sie die besten Botschafter für Deutschland in Europa sein."

50 Prozent in Spanien und Griechenland

Die Jugendarbeitslosigkeit liege - so die Ministerin - in Deutschland und Österreich mit etwa 8 Prozent auf "historischen Tiefstständen", in Spanien und Griechenland dagegen bei 50 Prozent. "Seit Jahren zählen wir mehr offene Lehrstellen als unversorgte Bewerber." Selbst Kandidaten mit schlechteren Noten hätten deutlich bessere Chancen als früher.

ILO rechnet mit mehr Erwerbslosen weltweit

Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) rechnet indes mit einem Anstieg der weltweiten Arbeitslosigkeit. Bis 2013 werde die Zahl der Arbeitslosen rund um den Globus von derzeit 200 Millionen auf 209 Millionen steigen, sagte ILO-Vizegeneraldirektor Guy Ryder der Tageszeitung "Die Welt" (Montagsausgabe). Eine Linderung sei erst ab kommendem Jahr zu erwarten.

Besonders schlimm sei die Situation für die Jugendlichen, sagte Ryder. Die Jugendarbeitslosigkeit liege derzeit global bei 12,7 Prozent und werde weiter steigen. "Das ist eine Zeitbombe mit einem großen zerstörerischen Potenzial, die zu sozialen Unruhen führen wird", warnte Ryder. "Wir laufen die Gefahr, eine ganze Generation zu verlieren. (APA, 9.4.2012)