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Das grüne Jackett als Lohn für die ausgezeichnete Arbeit.

Foto: AP/ Darron Cummings

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Wenn Watson mit seinem pinkfarbenen Driver abschlägt, dann fliegt der Ball durch-schnittlich 286 Meter weit. Der Longhitter spielt unorthodox und spektakulär.

Foto: dapd/Riedel

Augusta - "Von so etwas habe ich nicht einmal geträumt. Im Traum ist der letzte Putt nämlich nie reingegangen." Also sprach der 33-jährige Bubba Watson, nachdem er das 15. Stechen der US-Masters-Geschichte für sich entschieden, sein erstes Major und damit 1,44 Millionen Dollar gewonnen hatte. Als ihm der südafrikanische Vorjahressieger Charl Schwartzel, der nur 50. wurde, ins grüne Jackett half, heulte der gerührte Watson minutenlang.

Dabei hatte es für den Südafrikaner Louis Oosthuizen, der wie Watson für vier Runden 278 Schläge (zehn unter Par) benötigte, am Schlusstag blendend ausgesehen. Dem 29-Jährigen glückte am zweiten Loch ein Albatros, er beförderte auf dem 525 Meter langen Par fünf den Ball aus rund 230 Metern mit dem zweiten Schlag ins Loch. Es war erst der vierte Albatros in der Geschichte des US Masters und der erste auf Loch zwei. Doch der Albatros brachte Herrn Oosthuizen durcheinander. "Ich musste mich auf den nächsten fünf Löchern erst mal wieder sammeln. Erst dann habe ich meinen Rhythmus wiedergefunden", sagte er.

Traum und Wirklichkeit

Und nach dem Abschlag beim zweiten Extra-Loch (Par vier) sah Oosthuizen schon wie der Sieger aus, denn Watsons gewaltiger Drive landete weit rechts unter den Pinien. Der direkte Weg zum Green war versperrt. Watson machte eine kleine Lücke zwischen den Bäumen aus, ließ den Ball mit einem kräftigen Schlag durch die Lücke zischen und dann mit einem zauberhaften Haken nach rechts drehen und nach 140 Metern auf das Green fallen. Während sein Gegner ein Bogey produzierte, näherte sich Watson mit dem ersten Putt dem Loch auf Zentimeter, und den zweiten schob er hinein. Die Wirklichkeit ist schließlich kein Traum.

"Ich will immer den unglaublichen Schlag zeigen. Wer mag das nicht? Deshalb spielt man ja Golf", sagte Watson, der an sich die Vornahmen Gerry Lester trägt, aber seit Kindheit an Bubba genannt wird. Mit einer durchschnittlichen Drive-Länge von 286 Metern ist er die aktuelle Nummer 1 auf der US PGA Tour.

Der Mann aus Bagdad, Florida, der einst als kleiner Bub mit einem hohlen Plastikball quer durchs ganze Haus spielte, nie Trainerstunden nahm und es ablehnt, einen der vielen Schwung-Gurus zu verpflichten, spielt ein unorthodoxes Golf. Sein Schwung steht in keinem Lehrbuch, Arm- und Schlägerhaltung muten eher seltsam an. Dennoch gewann er auf der PGA-Tour 2010 und 2011 insgesamt drei Turniere. Im August 2010 schaffte er es bei der US PGA Championship ins Stechen, das er gegen den Deutschen Martin Kaymer verlor.

Die Topfavoriten Tiger Woods (USA) und Rory McIlroy (Nordirland) wurden 40. Für Woods war es der schlechteste Score bei seinen 16 Teilnahmen als Profi. Bei seinem Lieblingsturnier, das er viermal gewonnen hatte, war er bisher nie schlechter als 22. gewesen. (bez, sid, APA - DER STANDARD, 10.4. 2012)

ENDSTAND, US Golf-Masters  in Augusta/Georgia (8 Mio. Dollar/Par 72): 1. Bubba Watson (USA) 278 (69+71+70+68) Schläge/Stechen 4+4 - 2. Louis Oosthuizen (RSA) 278 (68+72+69+69)/4+5 - 3. Lee Westwood (GBR) 280 (67+73+72+68), Matt Kuchar (USA) 280 (71+70+70+69), Peter Hanson (SWE) 280 (68+74+65+73) und Phil Mickelson (USA) 280 (74+68+66+72) - 7. Ian Poulter (GBR) 283 (72+72+70+69) - 8. Padraig Harrington (IRL) 284 (71+73+68+72), Adam Scott (AUS) 284 (75+70+73+66) und Justin Rose (GBR) 284 (72+72+72+68).

Weiter: 32. Luke Donald (GBR) 291 (75+73+75+68) - 40. Tiger Woods (USA) 293 (72+75+72+74) - 50. Charl Schwartzel (RSA/TV) 296 (72+75+75+74).