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Portugals Banken hängen schon länger am EZB-Tropf

Foto: AP/Franca

Lissabon - Portugiesische Banken haben sich von der Europäischen Zentralbank so viel Geld geliehen wie noch nie. Im März borgten sie sich 56,3 Mrd. Euro, wie die Notenbank des hoch verschuldeten Landes am Montag bekanntgab. Das sind 18 Prozent mehr als im Februar und 15 Prozent mehr als die frühere Höchstsumme aus dem August 2010 von 49,1 Mrd. Euro. Eine Erklärung für den Anstieg gab die portugiesische Zentralbank nicht, zumal die EZB erst Ende Februar den Banken der Euro-Zone erneut eine riesige Summe billigen Geldes zur Verfügung stellte. Insgesamt holten sich die Banken bei zwei Tendern rund eine Billion Euro.

Kein Vertrauen

In der Schuldenkrise trauen sich Banken kaum noch untereinander, weshalb sie sich auch gegenseitig kaum noch Geld leihen. Portugal wird zudem von Europäischer Union und Internationalem Währungsfonds mit einem Rettungspaket von insgesamt 78 Mrd. Euro gestützt. Die Banken des Landes können sich bereits seit über einem Jahr nicht mehr am Interbanken-Markt mit Geld versorgen und hängen komplett am Tropf der EZB. Bei der jüngsten Mega-Geldspritze der EZB im Februar deckten sich die portugiesischen Banken einem Zeitungsbericht zufolge mit 19 Mrd. Euro ein. (APA, 9.4.2012)