Grüner Tee soll Doping-Sündern helfen: Entsprechende Studien-Ergebnisse einer britischen Arbeitsgruppe haben die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA überrascht. Das Getränk senkt angeblich den Testosteron-Spiegel der Athleten.

"Interessant, dass solche gewöhnlichen Dinge wie Tee Auswirkungen auf das Steroidprofil haben könnten. Wir wissen das von anderen Getränken, Alkohol und Lebensmitteln", sagt Olivier Rabin, WADA-Direktor des Bereichs Wissenschaft. 

Wirkung auf den Hormonspiegel vorstellbar

Auch Wilhelm Schänzer, Leiter des Kölner Instituts für Biochemie, schließt eine Wirkung auf den Hormonspiegel nicht aus. "Aber es bedarf da weiterer Forschungen".

Schänzer kann sich vorstellen, dass ein Athlet bei der Zufuhr von größeren Mengen grünen Tees seinen Testosteron/Epitestosteron-Wert unter 4,0 senken und somit durch die Maschen des Kontrollsystems schlüpfen könnte: "Nur oberhalb dieser Grenze sind Proben verdächtig, und wir prüfen sie noch einmal mit der Isotopentechnik."

Schänzer macht aber klar: "Bewiesen ist das für uns natürlich noch nicht. Ohne eigene Untersuchungen wird die WADA keine Veränderungen bei ihren Analysen vornehmen." (sid, 10.4.2012)