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Das ÖEHV-Team möchte heuer wieder nach oben.

Foto: APA/ Parigger

Wien - Die österreichische Eishockey-Nationalmannschaft absolviert am Mittwoch (20.20) und Donnerstag (18.00/jeweils live ORF Sport +) in Feldkirch die WM-Generalprobe gegen die Schweiz. Teamchef Manny Viveiros hat noch ohne NHL-Spieler Michael Grabner einen 26-Mann-Kader zur Verfügung und muss für die WM der Division I/Gruppe A (B-WM) ab Sonntag in Ljubljana fünf Spieler aussortieren. Für einige Akteure ist es also die letzte Chance, sich für die WM aufzudrängen.

Die junge ÖEHV-Auswahl hat am Samstag gegen Weißrussland (4:2) eine zehn Jahre währende sieglose Serie beendet, gegen die Schweiz liegt der bisher letzte Erfolg noch weiter zurück. Seit 15 Jahren, seit einem 2:0 im Entscheidungsspiel der Olympia-Qualifikation am 11. Februar 1997, hat Österreich gegen die Schweiz nicht mehr gewonnen.

Stefan Ulmer hat sich vorgenommen, mit seinen Kollegen diese Serie zu beenden. "Ich hoffe, dass wir gute Resultate erzielen. Schlagbar wären sie schon, wir brauchen natürlich eine gute Leistung", erklärte Ulmer. "Sie haben Topspieler, werden sicher ein starkes Spiel abliefern wollen, noch dazu an der Grenze, das ist ja fast ein Heimspiel für sie. Aber in einem Spiel kann viel passieren."

Stefan Ulmer (21 Jahre) weiß wovon er spricht. Er ist einer von drei Legionären im Kader, die allesamt in der Schweiz spielen. Der Verteidiger ist Stammspieler bei HC Lugano in der Nationalliga A, sein Bruder Martin (23) stürmt für Zweitligist Lausanne, Teambaby Patrick Obrist (19) im Nachwuchs des EV Zug.

Die Partie gegen ihre Wahlheimat ist für die drei Vorarlberger eine besondere. Stefan Ulmer hat seinen Vertrag in Lugano um drei Jahre verlängert und muss sich daher nicht unbedingt in die Auslage spielen. Für seinen Bruder erhofft er sich das umso mehr. "Er spielt noch B-Liga, aber er hat Potenzial für die A-Liga. Und gegen eine A-Nation kann sich jeder ins Schaufenster spielen", sagte Ulmer, der den heimischen Talenten einen Wechsel ins Ausland empfiehlt.

"Ich rate jedem Spieler, es im Ausland zu versuchen. Zurück kannst du immer", meinte er. Zudem würden es junge Spieler in Österreich unverändert schwer haben. "Die Liga macht es unseren Spielern mit der Ausländerregel nicht leicht. Ich sehe viele Spieler, die in der Entwicklung stehen bleiben. Die Liga macht viele Talente kaputt und beschädigt damit auch das Nationalteam", so Ulmer.

Der 21-Jährige selbst kann sich über mangelnde Eiszeit nicht beklagen. Er gilt als Offensivverteidiger, hat sich vor der Saison daher die Verbesserung seiner Defensivarbeit zum Ziel gesetzt. "Das hat funktioniert. Die Trainer waren zufrieden, was auch der Dreijahresvertrag bestätigt. Wir haben mit Lugano Großes vor", betont er.

Großes hat er auch mit dem Team vor. Auch wenn der Verband den sofortigen Wiederaufstieg nicht zum primären Ziel erklärt hat, die Spieler tun das schon. "Alles andere als der Aufstieg wäre ein bisschen schöngeredet, wenn man sagt, man sei zufrieden mit dem drittem Platz. Das kann keiner sein. Als gutes Team muss man so ein Turnier gewinnen. Das muss unser Ziel sein. Es ist möglich, aber es wird sicher ein harter Kampf", erklärte Ulmer, der hofft, dass sich Österreich wieder in der A-Gruppe etablieren kann.

"Ich glaube, wir sind eine A-Nation. Ich glaube, dass es oben Mannschaften gibt, die wir schlagen können", gibt sich der jüngste Verteidiger im Team optimistisch. Dann würden auch die heimischen Spieler wieder interessanter. "Es bringt nichts, wenn wir in der B-Gruppe herumkullern. Wir müssen aufsteigen, um uns oben präsentieren zu können. Wenn du ins Ausland willst, musst du gegen Kanada, Schweden, Schweiz gut aussehen. Wenn du aufsteigst und dann oben abgeschossen wirst, bringt es aber nichts. Wir brauchen Konstanz."

Die nächste Station ist aber zunächst Ljubljana. "Wir haben junge Spieler und einige Erfahrene, die uns durch die WM führen können. Ich denke, dass wir Erfolg haben werden", sagte Ulmer. (APA, 10.4.2012)