Salzburg - Das EM-Stadion in Wals-Siezenheim ist am Mittwochabend (ab 19.00 Uhr) Schauplatz des letzten internen Club-Duells im Österreichischen Fußball-Cup. Dabei ist Bundesliga-Spitzenreiter Salzburg im Viertelfinale gegen die eigenen Juniors haushoher Favorit, der zweite Halbfinal-Einzug in der Red-Bull-Ära eigentlich nur noch Formsache. Doch das erklärte Ziel von Trainer Ricardo Moniz ist das Double mit den "Bullen", mit dem er Geschichte schreiben würde. Denn bisher ist es noch keinem Salzburger Verein gelungen, ÖFB-Cupsieger zu werden.

Seitdem Milliardär Dietrich Mateschitz den Club aus der Mozartstadt im Frühjahr 2005 übernommen hat, ist nur ein einziges Mal der Vorstoß unter die letzten vier im heimischen Pokal-Bewerb gelungen: In der Saison 2006/07 scheiterten die Salzburger im Halbfinale vor eigenem Publikum gegen Mattersburg mit 2:3 nach Verlängerung. Davor und danach war jeweils spätestens bereits im Achtelfinale Endstation gewesen, in der Vorsaison sogar schon in Runde zwei gegen den damals noch in der Regionalliga spielenden FC Blau-Weiß Linz.

"Für uns ist das ein sehr wichtiges Spiel", unterstrich Moniz am Dienstag. Der 47-jährige Niederländer muss weiterhin auf Alan, Christoph Leitgeb, Franz Schiemer und Rasmus Lindgren verzichten. Dazu kommt noch Martin Hinteregger, der sich erst am Ostermontag im Training verletzt hat. Trotzdem dürfen die eigenen Amateure nicht zum Stolperstein werden.

Die Salzburger Juniors sind heuer nach Siegen über Bundesligist SV Mattersburg (2. Runde nach Elferschießen) und zuletzt gegen den Erste-Liga-Club BW Linz (3:1 im Achtelfinale) der einzige Regionalliga-Vertreter im Cup-Viertelfinale. "Wir werden alles versuchen, um die Profis zu ärgern", betonte Juniors-Trainer Peter Hyballa und erinnerte dabei mit seinem Vergleich aufgrund des riesigen Budgetunterschieds - "Luxusdampfer gegen Ruderboot" - auch gleich an den bevorstehenden 100. Jahrestag des Untergangs der Titanic am 14. April. "Die Geschichte hat ja bewiesen, dass auch ein Luxusdampfer gegen einen Eisberg fahren kann."

Ab der kommenden Saison können die Juniors übrigens nicht mehr zum "Eisberg" für Favoriten mutieren. Das Präsidium des Österreichische Fußball-Bundes (ÖFB) hat nämlich am 12. März dieses Jahres beschlossen, dass Zweitteams von Profi-Mannschaften künftig nicht mehr am Cup teilnehmen dürfen. (APA, 10.4.2012)