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Frank Buckley in den vier Wänden aus Scheinen.

Foto: Reuters/McNaughton

Dublin - Die Wirtschaftskrise in seinem Land hat ein irischer Künstler zum Anlass für ein ungewöhnliches Projekt genommen: Aus zerschredderten Euro-Scheinen im Wert von ehemals 1,4 Milliarden Euro baute sich Frank Buckley ein Haus in Dublin, in dem er nun Touristen empfängt. Ziel sei es, eine Debatte über die schwächelnde irische Wirtschaft zu fördern, sagte Buckley am Montag. Die von der Immobilienkrise geplagten Bewohner von Dublin könnten sich jedenfalls damit identifizieren, dass ein Haus mehr als eine Milliarde Euro verschlungen habe, als Immobilie aber vollkommen wertlos sei.

Im Jänner bereits stellte Buckley seine Drei-Zimmer-Wohnung fertig, am Donnerstag feierte er Eröffnung. Zum Bau seines Künstlerheims - in einem leerstehenden Geschäftsgebäude - brauchte Buckley rund drei Monate. Als Baumaterial genügten ihm die von der irischen Zentralbank zur Verfügung gestellten alten Euroscheine, gespendetes Holz sowie eine Tür und ein Fenster, die er von einem Freund erhielt. Der Eigenanteil lag bei 35 Euro für den Kleister für die Wände. "Ich nehme keinen Eintritt, bitte aber um Spenden, und ich habe etwa 80 Bilder, die die Leute kaufen können", sagte Buckley.

Die irische Wirtschaft leidet an den Folgen eines Zusammenbruchs des Immobilienmarktes, einer hohen Staatsverschuldung und hoher Arbeitslosigkeit. Im November 2010 erhielt das Land Hilfen von EU und Internationalem Währungsfonds in Höhe von 85 Milliarden Euro. (APA, 10.4.2012)