Arrangement mit Milizverbänden
Sowohl die USA als auch die Europäische Union stufen die Gruppe als Terrororganisation ein, doch haben die US-Truppen im Irak ein Arrangement mit den dortigen Milizverbänden der Exilgruppe getroffen, die sich durch ihre Nähe zum gestürzten Regime von Staatschef Saddam Hussein in den Augen vieler Exil-Iraner schwer diskreditiert hat. Die Volks-Mujaheddin, die über 10.000 bis 15.000 Mitglieder verfügen sollen, werden auch für Morde an US-Militärpersonal in den siebziger Jahren verantwortlich gemacht und unterstützten 1979 die Besetzung der US-Botschaft in Teheran. Das US-Kommando im Irak rechtfertigte das "pragmatische" Vorgehen mit dem "kooperativen" Verhalten der Volks-Mujaheddin.
Innenminister: "Anführer einer kriminellen Vereinigung"
Mehr als 1.300 französische Polizisten durchsuchten bisher 13 Objekte der Volks-Mujaheddin. Innenminister Nicolas Sarkozy erklärte, der Einsatz richte sich gegen die "Anführer einer kriminellen Vereinigung", die Terrorakte vorbereite und diese finanziere. Die Gruppe wies die Vorwürfe zurück. Die Polizei sprengte Türen auf und beschlagnahmte umfangreiches Computermaterial, "ausgeklügelte Übertragungssysteme", sowie einen Koffer mit 1,3 Millionen Dollar in 100-Dollar-Noten. Die Schwerpunkte der Aktion lagen im Departement Yvelines westlich von Paris sowie im Val d'Oise nördlich der französischen Hauptstadt. In Auvers-sur-Oise ist das Hauptquartier der Volks-Mujaheddin. Die Razzia wurde von dem mit Terrorabwehr befassten Untersuchungsrichter Jean-Louis Bruguiere angeordnet. Die Niederlassungen der Bewegung werden laut Innenministerium als "organisatorische, logistische und operationelle Stützpunkte" betrachtet, die auf zweifelhafte Weise finanziert würden.
Volks-Mujaheddin: Französische Razzia sei nicht zu rechtfertigen