Wien - Die europäischen Leitbörsen haben sich am Mittwoch merklich von den kräftigen Vortagesverlusten erholen können. Der Euro-Stoxx-50 legte bis zum Handelsende um 0,85 Prozent auf 2.341,36 Einheiten zu.

Für die Erholungsbewegung zur Wochenmitte wurde in Handelskreisen die Zahlenvorlage des US-Aluminiumriesen Alcoa verantwortlich gezeichnet, der am Vorabend nach Börsenschluss einen unerwarteten Quartalsgewinn vermeldet und damit die Berichtssaison in den USA mit einer positiven Überraschung eingeleitet hatte. Das ließ die Euro-Schuldenkrise etwas in den Hintergrund treten, auch wenn die Nervosität damit nicht aus den Märkten gewichen sei, wie es hieß.

Auf Unternehmensseite rückten im Verlauf Nokia in den Blick der Anleger, nachdem der finnische Handyhersteller überraschend sein Margenziel für die Handysparte nach unten revidiert hatte. Pendelte die Aktie zunächst um die Nulllinie, brach sie angesichts der Ankündigung am frühen Nachmittag abrupt ein und schloss schließlich mit einem massiven Tagesminus von 14,49 Prozent bei 3,27 Euro.

Ein europäischer Branchenvergleich wies den Bankenbereich zur Wochenmitte als einen der stärksten Profiteure des freundlichen Sentiments aus. Unterstützung orteten Börsianer auch vonseiten einer HSBC-Studie, in der erstmals seit vier Jahren wieder eine Übergewichtung europäischer Banken empfohlen wird. Mit Zuwächsen um 5,46 Prozent auf 3,206 Euro bzw. 5,45 Prozent auf 1,199 Euro führten UniCredit und Intesa Sanpaolo die Gewinnerliste im Euro-Stoxx-50 an.

Überdurchschnittlich gefragt waren auch Autowerte, hier sorgten die positiv aufgenommenen Absatzzahlen der deutschen Autobauer BMW (plus 2,50 Prozent auf 66,71 Euro) und Volkswagen (Vorzüge plus 2,96 Prozent auf 128,80 Euro) für Unterstützung. BMW hatte im ersten Quartal 425.528 Autos der Marken BMW, Mini und Rolls-Royce verkauft, das sind 11,2 Prozent mehr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum und so viele wie noch nie zuvor. VW vermeldeten für den gleichen Zeitraum 1,36 Millionen verkaufte Pkw-Modelle der Kernmarke VW - ein Plus von 10,5 Prozent.

In Zürich profitierten Givaudan mit plus 3,65 Prozent auf 894,50 Schweizer Franken von den besser als erwarteten Umsatzzahlen zum Auftaktquartal 2012. Trotz der Frankenstärke stiegen die Erlöse des Aromen- und Riechstoffherstellers im ersten Vierteljahr um 4,7 Prozent auf 1,06 Mrd. Schweizer Franken, wohingegen Analysten im Durchschnitt 1,049 Mrd. Franken prognostiziert hatten. (APA, 11.4.2012)

 
Börse          Index          Schluss           Diff (%)

 Wien           ATX            2.052,31         +1,85
 Frankfurt      DAX            6.674,73         +1,03
 London         FT-SE-100      5.634,74         +0,70
 Paris          CAC-40         3.237,69         +0,62
 Zürich         SPI            5.578,04         +0,04
 Mailand        FTSE MIB      14.689,84         +1,60
 Madrid         IBEX-35        7.576,70         +1,93
 Amsterdam      AEX              307,77         +0,61
 Brüssel        BEL-20         2.234,40         +0,92
 Stockholm      SX Gesamt      1.026,80         +1,30
 Europa         Euro-Stoxx-50  2.341,36         +0,85