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Foto: Reuters

J. Peter Bruzzese, Microsoft-Aficionado und Blogger, ist der Meinung, dass Microsoft in den Medien schlechter behandelt wird, als Google, Apple oder Facebook. Wenn diesen drei Unternehmen Fehler unterlaufen, sind die Medien rücksichtsvoller und Unterstützen die Firmen sogar, ist Bruzzese überzeugt.

"Antennagate" heruntergespielt

Er nennt Apples "Antennagate" als Beispiel. Beim iPhone 4 kam es zu Empfangsproblemen, wenn man es auf eine bestimmte Art und Weise gehalten hat. Als Steve Jobs meinte: "Haltet es anders" haben die Medien laut Bruzzese gesagt: "Oh, es ist kein Designfehler, wir halten es einfach nicht richtig."

Steve Jobs allerdings beschwerte sich damals über die Medienberichte, da er sie für "völlig unverhältnismäßig" hielt. Die Apple-Aktie musste auf Grund der Empfangsprobleme und die Berichterstattung darüber sogar Verluste hinnehmen.

Chrome versus Internet Explorer

Als zweites Beispiel nennt Bruzzese die Berichterstattung über Googles Browser Chrome, der angeblich am 18. März zum ersten Mal den Internet Explorer überholt hat. Er beschwert sich, dass diese Nachricht sich zwar wie ein Lauffeuer verbreitet hat, die Kritik an den Daten, aber untergegangen ist.

Microsoft der Patent-Troll

Auch beim Kauf von Patenten sieht der Blogger Microsoft im Gegensatz zur Konkurrenz unfair behandelt. Microsoft sei immer ein Patent-Troll und Google schütze bloß sein Open Source OS Android. Für Bruzzese sind die Medien auch Googles Vereinheitlichung der Datenschutz-Policy zu zahm umgegangen.

Gründe für das Bashing

Es gibt mehrere Gründe, warum Microsoft zum Ziel für Basher wird, meint Bruzzese. Da wären einerseits die Probleme mit dem Kartellrecht, die Microsoft hatte. Außerdem werden die Produkte von Microsoft für ihre Sicherheitslücken kritisiert, die Apple oder Android ebenfalls haben und das Unternehmen gilt als wenig innovativ. Das geschlossene Ökosystem wurde ebenfalls kritisiert, auch wenn Apple hier noch restriktiver ist.

Das Problem des Marktführers

Als Marktführer bei PCs steht Microsoft stärker in der Kritik als andere Firmen, weil mehr Menschen von einem Fehler betroffen sind. Da Google, Apple und auch Facebook immer größer werden, wird auch bei diesen Unternehmen die Kritik lauter werden, die es immer auch schon gegeben hat. Da in der Vergangenheit allerdings weniger Menschen davon betroffen waren, hat man diese (bei Microsoft) nicht so stark mitbekommen und fühlt sich dadurch (ungerechtfertigt) schlechter behandelt. (red, derStandard.at, 12.04.2012)