Zagreb - Die kroatische Nationalbank (HNB) hat die Pflichtreserven für Banken von 15 auf 13,5 Prozent gesenkt. Damit stehen 4,1 Mrd. Kuna (549 Mio. Euro) der Kuna-Reserven und 110 Mio. Euro der Devisenreserven den Banken zur Verfügung, teilte die HNB mit. Die Änderung tritt am 9. Mai in Kraft, wenn die nächste Abrechnung der Pflichtreserven erfolgt.

Der Beschluss, die Pflichtreserven zu senken, wurde vergangene Woche in Absprache mit acht Geschäftsbanken und der kroatischen Bank für Erneuerung und Entwicklung (HBOR) gefasst. Damit sollen insgesamt rund 8 Mrd. Kuna zur Finanzierung der Wirtschaft frei werden, 4 Mrd. Kuna will die HNB der HBOR zur Verfügung stellen. Die Geschäftsbanken ihrerseits sollen weitere 4 Mrd. Kuna beisteuern. Die Kredite sollen zu einem fixen Zinssatz vergeben werden. Es handle sich dabei um den Versuch, mit Maßnahmen in ihrem Einflussbereich die Wirtschaft anzukurbeln, so die HNB. Die positiven Effekte dieser Maßnahme seien schon Ende 2012 und im nächsten Jahr zu erwarten.

Die Banken machten in den Verhandlungen mit der HNB darauf aufmerksam, dass sie auch ohne dieses Programm liquide genug seien, doch dass die Qualität der zu kreditierenden Programme ungenügend sei, und dass die Wirtschaft weder dieses noch kommendes Jahr Kredite in Höhe von 12 Mrd. Kuna absorbieren könne, meldete Hina. Doch die Senkung der regulatorischen Kosten würden zweifellos dazu beitragen, die Kosten für die Kreditnehmer zu senken, so die Banken. Ursprünglich war vorgesehen, dass die HNB 4 Mrd. Kuna und die Banken das Doppelte zur Verfügung stellen. (APA, 12.4.2012)