"Attwenger Fluxgigs", eine der Doku-Premieren.

Foto: Crossing Europe

Linz - Zum neunten Mal bringt das internationale Filmfestival Crossing Europe einen Querschnitt des zeitgenössischen europäischen Autorenkinos nach Linz. Von 24. bis 29. April sind 146 Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme zu sehen. 22 davon sind Uraufführungen, 96 Österreich-Premieren, gab Intendantin Christine Dollhofer in der Programmpressekonferenz am Donnerstag bekannt.  An die 700 Fachgäste und rund 100 Filmschaffende haben sich bereits angekündigt. Am 13. April startet der Ticket-Vorverkauf, parallel zur kompletten Programmauflistung auf CrossingEurope.at

Neu ist ein zusätzlicher Raum im kürzlich eröffneten oö. Kulturquartier unmittelbar neben dem OK-Festivalcenter, auf dessen Mediendeck auch die populäre allabendliche "Nightline" stattfindet: Dieser neue Raum ermögliche "ein sehr konzentriertes Festival wie kaum eine andere österreichische Location", so OK-Chef Martin Sturm. Weiters neu sind Open-Air-Screenings des Projekts "kiosque", die Animationsfilm-Schiene "It's animated!" und der Fedeora Award für Dokumentationen.

Vergeben werden neben dem Publikumspreis auch vier Preise von Jurys: der Hauptpreis für "Europäisches Kino", der New-Vision-Award  des neuen Hauptsponsors Silhouette in der Sparte "Panorama Fiction" und zwei bei den "Local Artists" - insgesamt mit einem Wert von 22.000 Euro. Dazu kommen zwei von Kritikern vergebene "Fedeora Awards for European Documentaries" in der Sparte "Panorama Documentary". 

Querverweise und Synergien

Unter den Langfilmen der Sektion "Local Artists" mit insgesamt 55 Produktionen sind viele Doku-Premieren wie "Calle libre" von Jakob Kattner und "Attwenger Fluxgigs", aufgenommen von Markus Binder mit einer Mobiltelefon-Kamera. Die Uraufführung "Der Heimwehträger" von Erich und seiner Tochter Libertad Hackl freut Dollhofer besonders, wie auch "Grenzfälle - erzählt von Robert Menasse" von Kurt Langbein. Skaterfilme, unter anderem "Deckerinnerungen" über die Welser Skateboard-Szene, bilden einen kleinen Doku-Schwerpunkt. Dazu kommen "Local Artists"-Kurzfilmprogramme mit 13 Uraufführungen.

Das Tribute gilt heuer der rumänischen Regisseurin Anca Damian mit vier Filmen. "Crulic - the Path to Beyond" läuft bei der Eröffnung und ist auch Teil des erstmaligen Crossing-Europe-Schwerpunkts "It's animated!". Wiktoria Pelzer hat diese Schiene mit drei Streifen und zwei Kurzfilmprogrammen zusammengestellt, darunter mit "Alois Nebel" und "Arrugas" zwei Filme der Oscar-Shortlists.

Das Festival setze auf "cross over" mit vielen Querverweisen und Synergien, so Dollhofer. Das Architekturforum Oberösterreich zeigt Filme zum "Spannungsfeld zwischen zentralen Räumen und der Peripherie", so Kuratorin Gabriele Kaiser-Mühlecker. Das Offene Kulturhaus präsentiert Heidrun Holzfeind und Christoph Draeger als Artists in Residence, in der Arbeiterkammer beschäftigt man sich mit Arbeitswelten in der globalisierten Wirtschaft, im Kunstraum Goethestraße entsteht ein Skaterpark als Installation, das EU-XXL-Filmforum läuft im oö. Kulturquartier. (APA/red, derStandard.at, 12.4.2012)