"Frauen wollen starke Männer, und suchen den Führer", meinte Karina Sarkissova und machte in Sachen Frauensolidarität ihrer Berufsbezeichnung "Solotänzerin" alle Ehre. Warum nur wollten manche Frauen diese Welt ändern, fragte sie.

Und worum ging es in diesem von Eva Rossmann moderierten Club 2 gleich noch mal, schnappte man da nach Luft. Ah ja: Um die Lohnschere zwischen den Geschlechtern, die laut Profil nur ein Mythos war. Na ja, kein Mythos, auch wenn der Titel der Sendung Mythos Einkommensschere - ein schlechter Scherz? das abermals suggerierte. Aber die Kluft beträgt "nur" zwölf Prozent. Je nach Rechnung.

Und welche Formen der Statistik und Bereinigung es dabei gibt, konnte Anna Sporrer vom Verein Frauen-Rechtsschutz am besten erklären. Dass es um Verteilungsgerechtigkeit und nicht um uralte Rollenbilder gehe, brachte Medienwissenschafterin Ulli Weish gut auf den Punkt. Autor Ralf Bönt (Das entehrte Geschlecht) fand Weish "aggressiv".

Bönt, ein trojanisches Pferd für Feministinnen, gibt den sensiblen Mann und modernen Vater. Doch mit einer Stimme wie fein geriebener Parmesan bemitleidet er Männer und beleidigt Frauen. Es gehe doch um Liebe, meinte er, bevor er Weish zuraunte, sie sei sexuell frustriert. Nein, es geht nur um Geld. Nur manche spielen lieber Krieg der Geschlechter. (Colette M. Schmidt, DER STANDARD, 13.4.2012)