Graz - In einem 16 Meter langen Multimedia-Lastwagen fahren Vertreter der Montanuniversität Leoben durch Österreich und die Nachbarländer. Sie wollen, wie schon in den neun Jahren zuvor, Maturanten die Studienangebote der obersteirischen Uni vorstellen. Rund 18.000 Interessenten haben sich seit 2003 im Truck informiert. Die Zahl der Erstinskribienten hat sich in diesem Zeitraum nahezu verdoppelt. Vonseiten der Montanuni wird das nicht zuletzt auf die ungewöhnliche Weise der Vorort-Information zurückgeführt.

Bis zum 11. Mai macht der Truck mit seinem Beraterteam direkt vor rund 30 Schulen in der Steiermark, dem Burgenland, Wien, Ober- und Niederösterreich, Salzburg und Tirol Halt, um über die Studienmöglichkeiten in Leoben zu informieren. "Im Truck werden Berufsbilder unserer Studien vorgestellt, es gibt multimediale Präsentationen von Firmen, die hohes Interesse an unseren Absolventen haben und Infos über Praktika. Die Informationen vermittelt ein Team von speziell geschulten Studierenden quasi auf Augenhöhe", schilderte Montanuni-Sprecher Erhard Skupa.

Sponsoren aus Industrie

Zur Finanzierung der Tour hat die Montan-Uni mehrere Sponsoren aus der Industrie an Land gezogen, die sich um ausreichend qualifizierten Nachwuchs Sorgen macht: "Um im globalen Wettbewerb bestehen zu können, brauchen wir unbedingt bestens ausgebildete Fachkräfte. Gerade die Montanuniversität mit ihrem herausragenden Angebot an Studienmöglichkeiten ist in dieser Beziehung eine Schlüsseluniversität", so beispielsweise Andreas Gerstenmayer vom steirischen Leiterplattenhersteller der AT&S. Zu den weiteren Sponsoren zählen u.a. Isovolta, Plansee, Sandvik Mining, voestalpine oder auch die EVN-Tochter Rohöl-Aufsuchungs AG (RAG).

In den vergangenen Jahren wurden die Trucktouren sukzessive auf die Nachbarländer Ungarn, Slowenien, Slowakei, Südtirol und Bayern ausgedehnt. Im bayrischen Raum muss sich die Montanuni der Konkurrenz der TU München stellen - durchaus erfolgreich, wie Skupa berichtete: "In den vergangenen Jahren hat sich bei uns eine richtige kleine bayrische Studentenkolonie gebildet".

Das Studienangebot der kleinsten steirischen Universität mit rund 3.200 Studierenden ist für Studienanfänger zunehmend attraktiv: Im Herbst 2011 starteten 547 Personen und somit knapp um die Hälfte mehr als 2002 (280) ihr Studium. "Wir verzeichnen zum wiederholten Mal in Folge einen Rekord bei den Erstsemestrigen", so Skupa. Besonders attraktiv waren zuletzt die Fächer Industrieller Umweltschutz, Entsorgungstechnik und Recycling, Industrielogistik sowie Petroleum Engineering. Zu 28,5 Prozent sind die Bachelorstudierenden im ersten Semester weiblich.(APA,13.4.2012)