Wien - Der frühere ORF-Online-Direktor Thomas Prantner wurde wie erwartet zum Leiter der Hauptabteilung Online und neue Medien des öffentlich-rechtlichen Senders bestellt. Darüber hinaus wird Prantner den Technischen Direktor Michael Götzhaber, in dessen Direktion die Online-Agenden seit der jüngsten ORF-Wahl ressortieren, als "dessen Stellvertreter in Abwesenheit vertreten". Dies teilte der ORF am Freitag in einer Aussendung mit.

"Klares Signal"

Prantner verantwortet damit auch künftig das Online- und Teletext-Angebot des ORF, die Videoplattform ORF-TVthek, Projekte im Bereich neue Medien und Technologien sowie die strategische Führung und Koordinierung der Online-Vermarktung des ORF. Der neue Online-Hauptabteilungsleiter sprach von einem "klaren Signal", dass der wichtige Zukunftsbereich Online auch weiterhin einen hohen Stellenwert in der Führungsebene des ORF haben werde. "Mit der Eingliederung in die ORF-Technik manifestiert sich auch strukturell die zentrale Bedeutung dieses Bereichs", ergänzte ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz.

Zugeständnis an die FPÖ

Prantner hätte die Leitung der Hauptabteilung "Online und neue Medien" offiziell bereits mit Jahresbeginn übernehmen und zum stellvertretenden Technik-Direktor ernannt werden sollen, in Folge der Causa Pelinka und angesichts des Protests der ORF-Redakteure wurde die Entscheidung jedoch vertagt. Prantners Bestellung gilt als Zugeständnis an die FPÖ. Der blaue Stiftungsrat Norbert Steger hatte etwa seine Zustimmung zur Wiederwahl von Wrabetz von der Zukunft Prantners abhängig gemacht.

Noch keine Entscheidung für Radio-Chefredaktion

Noch keine Entscheidung gibt es unterdessen bei der gleichzeitig erfolgten Ausschreibung des Radio-Chefredakteurs. Wegen der Fülle an Bewerbern und Bewerberinnen soll es Ende April noch eine Reihe von Hearings geben. 

Als Favorit für den Posten gilt Radio-Innenpolitik-Chef Hannes Aigelsreiter, der die Radio-Information bereits seit dem Wechsel von Stefan Ströbitzer ins Fernsehen, operativ führt. Aigelsreiter war schon bei einem Hearing im Jahr 2010 von den Redakteuren für den Chefredakteursposten im Hörfunk favorisiert worden. Seine Bestellung galt außerdem rund um die Wiederwahl von Wrabetz als Personalwunsch der ÖVP. (APA, 13.4.2012)