Gestern wieder einmal Ari Fleischer im Netz besucht: Ergriffen durchschreiten wir das geschmackvoll designte Website-Portal des Capitols (Pastellblau, Zyklam, Ocker flüssig) und werden gerade Zeuge eines erhellenden "pressbriefing"-Dialogs zwischen dem Noch-Pressesprecher des Weißen Hauses und einem hartnäckigen Reporter:

Journalist: Noch eine Frage zum Thema Massenvernichtungswaffen: Der Präsident sprach gestern mehrfach von "Waffenprogrammen" statt von Waffen. War das Absicht? Wollte er damit irgendwie zum Ausdruck bringen, dass sich der Blickpunkt in dieser Sache geändert hat?

Fleischer: Nein, Sie wissen ja selbst von den wiederholten Aussagen des Präsidenten zu diesem Thema: Wenn er von Waffenprogrammen gesprochen hat, waren die Massenvernichtungswaffen immer mit eingeschlossen.

Journalist: Also wenn er nicht Waffen sagt, sondern Waffenprogramme, meint er trotzdem Waffen?

Fleischer: Richtig.

Journalist: Aber er sagte Waffenprogramme drei mal hintereinander. Ist doch irgendwie auffällig, oder?

Fleischer: Sie sollten das nicht überbewerten. Wenn er sagte "Waffenprogramme", dann meinte er damit genau die Waffen, von er vorher schon so oft geredet hat.

Journalist: Er verwendet diese Begriffe also austauschbar?

Fleischer: Richtig. Gestern tat er es.

Womit auch geklärt ist, wie ein US-Kolumnist jüngst dazu kam, einen Kommentar mit dem Hinweis zu eröffnen, dass der Präsident offenbar immer Kühe meint, wenn er von Milch redet. (mj/DER STANDARD, Printausgabe, 18./19.6.2003)