Wien - 185.753 Besucher und eine Gesamtauslastung von 90,1 Prozent - das sind "Zahlen, die uns Mut machen", so Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ) bei der Abschlusspressekonferenz der Wiener Festwochen am vergangenen Dienstag im Rathaus. Die im Vergleich zum Vorjahr gesteigerten Einnahmen von über 1,394.133 Euro können aber ein - auch durch die kurzfristigen Streichungen vonseiten des Bundes verursachtes - "erhebliches" Defizit nicht abwenden.

Dessen Höhe stehe erst nach der letzten Vorstellung fest, so Geschäftsführer Wolfgang Wais. "Wir befinden uns aber in Gesprächen mit einem potenten Sponsor", weshalb voraussichtlich bestehende Verträge bleiben und keine Einsparungsmaßnahmen vonnöten sein werden.

"Diesen Kulturkrieg haben wir gewonnen", quittierte Intendant Luc Bondy den bereits für das heurige Jahr geltenden Bundesvoranschlag, welcher nur noch Gelder im Rahmen von Projektförderungen vorsieht. Im "Bedarfsfall" würde man ansuchen: "Mit Schlingensief zum Beispiel würde ich zum Bund gehen", so Bondy siegessicher.

Ähnlich vergnügt zog der 2004 wieder ans Regiepult tretende Intendant künstlerisch Bilanz: "Eigenlob stinkt, aber ich lass' es ein wenig stinken. Die Spannweite hat funktioniert - es waren nicht nur poetische, sondern auch politische Festwochen." (afze/DER STANDARD, Printausgabe, 18.06.2003)