Die Wirtschaftskammer (WK) kritisiert unfaire Praktiken beim Kauf von Musikinstrumenten im Internet. Unrichtige Preise, die besonders günstige Angebote suggerieren, würden mit der Realität nicht übereinstimmen. Ausländische Anbieter hätten veraltete Preisempfehlungen der Hersteller verwendet, empörte sich der Gremialgeschäftsführer des Elektrohandels der WK Oberösterreich, Dieter Wurzer.

Vermehrt Beschwerden

In den vergangenen Wochen hätten sich Beschwerden oberösterreichischer Musikinstrumentenhändler gemehrt, dass Internetpreise von großen Anbietern jenseits der Grenze nicht immer richtig seien, so Wurzer. Die Vorgangsweise sei meist gleich. Ausgehend von einem alten und damit niedrigeren empfohlenen Verkaufspreis des Herstellers würden manche Händler noch "Fabelrabatte" abziehen und somit einen Preis ankündigen, der nicht stimme und der tatsächlich auch nicht verlangt werde.

"Irreführung der Konsumenten"

"Das ist bewusste Irreführung der Konsumenten und auch der Musikschulen, die versuchen, Preise zu vergleichen, und kann von diesen auch nicht mehr durchschaut werden", kritisierte Wurzer. Die Interessenvertretung der Musikinstrumentenhändler werde bei künftigen Verstößen gewisser Anbieter nicht mehr zuschauen, sondern rechtliche Schritte einleiten, kündigte er an. Denn durch diese Vorgehensweise würden nicht nur Kunden getäuscht sondern auch der heimische Handel - mit 217 Geschäften in Österreich eine eher kleine Branche - massiv geschädigt.(APA, 15.04.2012)