Jerusalem - Israels Regierungschef Benjamin Netanyahu hat die internationalen Atomverhandlungen mit dem Iran kritisiert. Durch die Gespräche vom Wochenende und ihre geplante Fortsetzung Ende Mai habe der Iran zusätzlich Zeit bekommen, erklärte Netanyahu am Sonntag. "Mein erster Eindruck ist, dass dem Iran ein Geschenk gemacht wurde." Teheran habe weitere "fünf Wochen bekommen, um die (Uran-) Anreicherung ohne Beschränkungen oder Behinderung fortzusetzen". Netanyahu forderte, dass der Iran die Anreicherung umgehend stoppt. Das Land dürfte keine Gelegenheit bekommen, Atombomben zu entwickeln.

Der Iran hatte am Samstag in Istanbul die ersten Gespräche über sein Atomprogramm seit mehr als einem Jahr mit der internationalen Gemeinschaft geführt. Konkrete Ergebnisse gab es noch nicht, aber beide Seiten einigten sich darauf, die Gespräche am 23. Mai in der irakischen Hauptstadt Bagdad fortzusetzen. An den Gesprächen nahm die sogenannte 5+1-Gruppe teil, die aus den fünf Veto-Mächten im UNO-Sicherheitsrat und Deutschland besteht.