Der hoch verschuldete Medienkonzern Vivendi Universal hält an seinen Plänen für den zügigen Abbau seiner Verbindlichkeiten durch Veräußerung von Vermögenswerten fest. Nach Firmenangaben wurden sechs potenzielle Käufer für die US-Film-, TV- und Spielesparten gefunden. Vivendi werde bald die Gebote für sein Unterhaltungsgeschäft, einschließlich der Universal Filmstudios, eingeholt haben, sich aber alternativ die Tür offen halten für einen Börsengang, hieß es.

"Die Gebote werden bis zum 23. Juni eingeholt sein. Wir verschwenden keine Zeit und gehen zügig voran", sagte Vivendi-Finanzchef Jacques Espinase am Dienstag vor Analysten in Paris.

Vivendi war im vergangenen Jahr im Zuge massiver Zukäufe mit Schulden von rund 20 Milliarden Euro in eine Finanzkrise geraten. Der Konzern will mit dem Verkauf von Firmenteilen 2003 insgesamt sieben Milliarden Euro erlösen, um seinen Schuldenberg bis zum Jahresende auf elf Milliarden Euro zu reduzieren.

Zu den potenziellen Bietern für die Unterhaltungssparte Vivendi Universal Entertainment (VUE) zählt eine Gruppe unter Führung von Edgar Bronfman jr., der im Jahr 2000 einen großen Teil seines Seagram-Familienimperiums durch die Fusion der einst ihm gehörenden Universal mit Vivendi verloren hatte. Weitere Interessenten sind der Ölmagnat Marvin Davis, der Medienkonzern Liberty Media Corp, die Filmgesellschaft Metro-Goldwyn-Mayer und der Medienkonzern Viacom.

Vivendi habe freie Hand beim geplanten Verkauf dieser Firmenteile und sei nicht durch Vereinbarungen mit Aktionären gebunden. Man prüfe jedoch, VUE möglicherweise parallel dazu durch einen Börsengang an den Markt zu bringen, sagte Espinase.

(APA/Reuters)