Wien - Die Bank Austria ist mit schweren Vorwürfen von Firmenkunden konfrontiert. Das Geldhaus habe ihnen zu einem Zins-Währungs-Swap geraten, um laufende Kredite schneller und günstiger zurückzuzahlen. Über das hohe Risiko dieses komplexen Währungstauschs in Pfund und Franken (Cross Currency Swap) seien sie aber nicht aufgeklärt worden, behauptete am Montag der Unternehmensberater "Finanzbuddha", der laut Eigenangaben 30 mutmaßlich geschädigte mittelständische Unternehmen vertritt.

Der frühere Banker Sascha Stadnikow von Finanzbuddha spricht in einer Aussendung von einem Gesamtschaden von rund 150 Mio. Euro und geschätzten 300 "gleichgearteten" Fällen.

Die Bank Austria kann diese Zahlen "absolut nicht nachvollziehen", wie es am Nachmittag auf APA-Anfrage hieß. Die 300 Schadensfälle seien "völlig aus der Luft gegriffen", bei den 150 Mio. handle es sich um eine "unrichtige und nicht nachvollziehbare Hochrechnung", sagte eine Sprecherin. Auch den Vorwurf der Falschberatung weist die Bank "entschieden" zurück. "Wir haben alle unsere Informations- und Aufklärungspflichten erfüllt." Gefragt nach Vergleichsgesprächen meinte die Sprecherin: "Es gibt Vergleichsgespräche in Einzelfällen", jedoch "nur dort, wo wir mögliche Mängel in der Wahrnehmung des Beratungsgesprächs feststellen". Einen Generalvergleich biete das Geldhaus nicht an, wurde betont.

Wie viele Firmen mit einem derartigen Swap Geld verloren haben und wie hoch der Schaden ist, wollte die Sprecherin nicht sagen. (APA, 16.4.2012)