Darf sich mit einer Pulitzer-Medaille brüsten: Arianna Huffingtons Onlinezeitung "Huffington Post"

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New York - Die große Überraschung bei den diesjährigen Pulitzer-Preisen ist eine Nicht-Vergabe: Erstmals seit 35 Jahren wurde 2012 kein Roman mit der begehrten Auszeichnung gewürdigt. Die Jury wollte keinem der drei Kandidaten aus der Endrunde den Preis zuerkennen, ein Grund für die Entscheidung wurde zunächst nicht bekannt (mehr dazu hier). In der journalistischen Königskategorie Dienst an der Öffentlichkeit setzte sich der "Philadelphia Inquirer" gegen den ebenfalls nominierten "Miami Herald" und die "New York Times" durch, gab die Columbia-Universität bekannt.

Reformen vorangetrieben

Die "Philadelphia Inquirer"-Redakteure überzeugten mit ihrer Berichterstattung über Gewalt von Jugendlichen an öffentlichen Schulen. Durch den Einsatz von "starker schriftlicher Erzählkunst und Videos wurde die Gewalt von Schülern an Schülern beleuchtet", hieß es in der Erklärung der Jury. Durch die Berichterstattung seien Reformen vorangetrieben worden, die die Sicherheit von Lehrern und Schülern verbessern sollen.

Zwei Auszeichnungen für Onliner

Erstmals über einen Pulitzer-Preis freuen darf sich die Huffington Post. David Wood wurde in der Kategorie National Reporting für einen Artikel über im Irak und in Afghanistan verwundete Soldaten ausgezeichnet.

Von der Internetzeitung "Politico" wurde Matt Wuerker in der Kategorie Editorial Cartooning geehrt (Arbeiten im Überblick).

Zwei Preise für "New York Times"

  • Von den 14 Journalistenpreisen erhält Bildreporter Massoud Hossaini (Agence France-Presse) den der Sparte Breaking News Fotografie. Sein Bild zeigt ein schreiendes Mädchen inmitten von Verletzten nach einem Selbstmordanschlag in Afghanistan.
  • Die "New York Times" sahnte zwei Preise ab, einen für Erläuternde und einen für Internationale Berichterstattung.
  • Die Auszeichnung in der Kategorie Breaking News geht an die Journalisten der "Tuscaloosa News" (Alabama) für ihre weitgreifende Abdeckung der Auswirkungen eines verheerenden Tornados.

Der Pulitzer-Preis wurde von dem aus Österreich-Ungarn stammenden Journalisten und Zeitungsverleger Joseph Pulitzer gestiftet und wird seit 1917 verliehen. Er ist der höchste Medienpreis in den USA. Die Auszeichnungen werden in 21 Kategorien ausgeschrieben und sind mit jeweils 10.000 Dollar (7.600 Euro) dotiert. (APA/red, 16.4.2012)