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Die Gewerkschaft Verdi kritisiert den geforderten Lohnverzicht des Insolvenzverwalters als "überzogen".

Foto: APA/Herbert Pfarrhofer

Düsseldorf - Die Beschäftigten der insolventen deutschen Drogeriekette Schlecker sind unter Bedingungen zu Gesprächen über einen Beitrag zur Sanierung des Unternehmens bereit. Dies sei das Ergebnis einer Sitzung der Verdi-Tarifkommission, teilte die Gewerkschaft mit. Die Gewerkschaft geht damit auf Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz zu, der nach der Entlassung von rund 10.000 Schlecker-Mitarbeitern Einschnitte bei den verbliebenen rund 16.000 Beschäftigten gefordert hatte.

Kritik von der Gewerkschaft

Den Vorschlag von Geiwitz, die Personalkosten über einen Zeitraum von drei Jahren um 15 Prozent zu senken, kritisierte Verdi aber als überzogen. Am Donnerstag wollen Beschäftigte und Insolvenzverwalter weiter über mögliche Sanierungsbeiträge verhandeln.

Die Beschäftigten hätten ihre Verhandlungsbereitschaft mit der "Erfüllung unverzichtbarer Voraussetzungen" verknüpft, teilte die Gewerkschaft mit. Geiwitz müsse Verdi und den Beschäftigten "die nötigen Informationen sowohl über die aktuelle wirtschaftliche Lage des Unternehmens als auch über ein nachvollziehbares Fortführungskonzept und Informationen über die potenziellen Investoren zur Verfügung stellen", forderte Verdi-Bundesvorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger.

Gesicherte Informationen seien notwendig, wenn es darum gehe, eine verlässliche Einschätzung zu den Zukunftsperspektiven von Schlecker zu machen. Geiwitz will bis Pfingsten einen Investor für Schlecker finden.

Mit einem Sanierungskollektivvertrag hatten die Beschäftigten etwa auch einen Beitrag geleistet, den Warenhauskonzern Karstadt aus der Insolvenz zu führen. Das Essener Unternehmen war 2010 vom Investor Nicolas Berggruen übernommen worden. Der Sanierungstarifvertrag dort läuft noch bis August. (APA/Reuters, 17.4.2012)