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Der präparierte Bär Bruno ist jetzt in München.

Foto: AP Photo/Christof Stache

Freiburg - Der Schauspieler und Dokumentarfilmer Hannes Jaenicke (52) ist auf den Spuren des vor knapp sechs Jahren erschossenen Braunbären Bruno unterwegs. Für die ARD drehe er eine Dokumentation über das als "Problembär" in die Schlagzeilen geratene Wildtier, sagte Jaenicke der Nachrichtenagentur dpa in Freiburg. Bruno war auf Weisung der bayerischen Landesregierung erschossen worden. Zuvor hatte er sich mehrfach Siedlungen genähert und einige Schafe gerissen.

Tier- und Artenschutz

"Thema des Films ist Koexistenz", sagte Jaenicke. "Ich möchte der Frage nachgehen, warum es nicht möglich ist, dass Menschen und Tiere friedlich nebeneinander leben." Der Tier- und Artenschutz stehe dabei im Mittelpunkt. Der 45 Minuten dauernde Film mit dem Titel "Brunos Brüder" werde im kommenden Jahr in der ARD zu sehen sein. Der im bayerisch-österreichischen Grenzgebiet umherstreunende Bruno war im Juni 2006 von Jägern oberhalb des Spitzingsees im bayerischen Landkreis Miesbach erschossen worden. Tierschützer hatten dagegen protestiert.

Jaenickes fünfte Tierreportage

"Mir geht es um die Rückkehr bedrohter Tierarten wie Bär, Wolf und Luchs, die einst heimisch waren bei uns und denen der Weg zurück verwehrt wird", sagte Jaenicke. Bruno sei hierfür ein Beispiel. "Ziel ist es, zu sensibilisieren und ein Umdenken zu erreichen." Drehorte sind unter anderem Bärenparks im Schwarzwald und in Thüringen. Es ist die fünfte Tierreportage Jaenickes. Für das ZDF hat er bereits Filme über Orang-Utans (2008), Eisbären und Haie (beide 2009) sowie über Gorillas (2010) gedreht. (APA, 18.4.2012)