Wien - Das Institut für Höhere Studien (IHS), das diese Woche sein 40-Jahrjubiläum begeht, sieht seine Zukunft auf universitärer Ebene. IHS-Chef Bernhard Felderer verlangte auf einer Pressekonferenz am Dienstag die Schaffung einer juristischen Grundlage für ein gemeinsames PhD-Programm (Doktoratsstudium im anglikanischen Raum) für Sozial- und Wirtschaftswissenschaften (SoWi) in Österreich.

Die bereits funktionierende Zusammenarbeit des IHS mit der Uni Wien, der Wirtschaftsuniversität (WU) und der Linzer Kepler-Universität sollte intensiviert werden, sagte Felderer.

Top-Leute gesucht

"Ob das über gemeinsame Lehrprogramme mit den Universitäten erfolgt oder ob sich das IHS einmal als Privatuniversität etabliert, alles ist denkbar", so Felderer. Er verwies darauf, dass das IHS als post graduate Institut schon länger "Top-Leute" ausbilde, die von der Wirtschaft immer stärker nachgefragt würden.

Es gehe um ökonometrische Techniken oder theoretische Konzepte in der Betriebswirtschaft, die von Österreichs Universitäten, auch der WU, nicht vermittelt würden. Die Wirtschaftspraxis benötige immer weniger Volkswirte oder Juristen, dafür aber Betriebswirte, "eine geringe Zahl top ausgebildeter Leute".

Verweildauer der Assistenten wird verlängert

Felderer sprach sich auch für die Beschäftigung von Universitätsprofessoren im IHS aus, die durch Universitäten berufen werden und am IHS lehren sollen. Die Abteilung Ökonomie würde mindestens drei Professoren benötigen, die Abteilungen für Soziologie und Politikwissenschaften je ein bis zwei Professoren.

Auch die Verweildauer der Assistenten am IHS sollte verlängert werden. "Wir haben alles nur kein Geld", sprach Felderer die Finanzmisere an, die für das IHS Mitte der 90er-Jahre sogar zur "Überlebensfrage" geworden war. (APA)