Graz/Wien - Der Grazer Anlagenbauer Andritz hat mit seinem Altaktienverkauf Ernst gemacht: Mit der Abgabe von insgesamt 5,664.538 Aktien aus den Beständen von Finanzinvestoren steigt der Streubesitz des börsenotierten Konzerns nun von rund 15 auf rund 59 Prozent (vor dem Greenshoe). Der Stückpreis für die verkauften Aktien wurde mit 22,75 Euro festgelegt, gab Andritz am Mittwoch bekannt. Der im Rahmen eines Bookbuilding-Verfahrens ermittelte Preis liegt um 1,1 Prozent unter dem gestrigen Schlusskurs von 23 Euro. ATX-Gewichtung verdreifacht

Vorerst nicht gezogen wurde der 7,5-prozentige Greenshoe von bis zu 424.841 Aktien, die auch aus dem Besitz der Andritz-Altaktionäre Carlyle, UIAG, GE Capital und DBAG stammen. Die Mehrzuteilungsoption kann innerhalb der nächsten 30 Tage ausgeübt werden, teilte Andritz heute weiter mit.

Einschließlich Greenshoe vergrößert sich der Streubesitz zusätzlich um rund 3 Prozentpunkte auf etwa 62 Prozent. Damit wird sich die Gewichtung im Wiener Börsenindex ATX von bisher rund 0,6 Prozent auf voraussichtlich rund 1,8 Prozent erhöhen.

Großes Intersse

Das öffentliche Angebot von Altaktien, das vom 11. bis 17. Juni lief, stieß den Angaben zufolge auf großes Interesse seitens internationaler und österreichischer Investoren. Das Angebot sei mehrfach gezeichnet gewesen, wie es hieß.

Andritz-Chef Wolfgang Leitner: "Wir trafen auf lebhafte Nachfrage bei einer großen Anzahl von namhaften institutionellen Anlegern im In- und Ausland sowie auch bei österreichischen Privatanlegern. Mit der erfolgreichen Platzierung haben wir unser Ziel der deutlichen Erhöhung des Streubesitzes auf über 50 Prozent erreicht und den vor drei Jahren mit Hilfe der Finanzinvestoren begonnenen Weg zur Publikumsgesellschaft abgeschlossen."

Abgewickelt wurde die Platzierung von der CA IB und JP Morgan als Joint Lead Manager und Joint Bookrunner sowie der Erste Bank als Co-Manager.

Andritz notiert seit Juni 2001 an der Wiener Börse und ist eigenen Angaben zufolge einer der Weltmarktführer bei Produktionssystemen für die Zellstoff- und Papierindustrie, die Stahlindustrie und andere spezialisierte Industriezweige. Die Gruppe beschäftigt weltweit 4.545 Mitarbeiter (per Ende März 2003) und verfügt über 13 Produktionsstätten in Österreich, Deutschland, Finnland, Dänemark, Frankreich, Niederlande, USA, Kanada und China. (APA)