Bamako - Insgesamt 22 Soldaten und Zivilisten sind nach Polizeiangaben in den vergangenen zwei Tagen in Mali festgenommen worden. Die Festnahmen seien im Zuge von Ermittlungen und Hausdurchsuchungen erfolgt, bei denen "Kisten mit Waffen" entdeckt worden seien, sagte der malische Polizeichef Diamou Keita am Mittwochabend im öffentlichen Fernsehsender ORTM. Bei den Festgenommenen handle es sich um elf Militärangehörige und elf Zivilisten, darunter ein Banker.

Bei den meisten der Festgenommenen soll es sich um Vertraute des im März gestürzten malischen Präsidenten Amadou Toumani Toure handeln, darunter auch Ex-Regierungschef Modibo Sidibe. UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon forderte am Mittwoch laut seinem Sprecher die sofortige Freilassung der Festgenommenen. Die Militärjunta rief er auf, jegliche Aktionen zu unterlassen, die einer Rückkehr zur verfassungsmäßigen Ordnung zuwiderlaufen könnten.

Das Militär hatte am 22. März den bisherigen Präsidenten Toure aus dem Amt geputscht. In Verhandlungen mit der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (ECOWAS) willigte die durch Sanktionen, den eskalierenden Konflikt mit Tuareg-Rebellen und Islamisten im Norden Malis unter Druck geratene Junta in einen Machtverzicht ein. Der in der vergangenen Woche vereidigte Interimspräsident Dioncounda Traore soll gemeinsam mit einer Übergangsregierung Präsidentschafts- und Parlamentswahlen vorbereiten. (APA, 19.04.2012)