Asuncion - Der frühere Armenbischof und jetzige paraguayische Präsident Fernando Lugo muss sich auf Anordnung der Justiz einem DNA-Vaterschaftstest unterziehen. Ein Berufungsgericht bestätigte am Mittwoch die entsprechende Entscheidung der ersten Instanz, gegen die der Staatschef in Revision gegangen war.

Die 29-jährige Benigna Leguizamon fordert den linksliberalen Präsidenten auf, die Vaterschaft ihres neunjährigen Sohnes Lucas Fernando anzuerkennen. Dieser wurde ihren Angaben zufolge gezeugt, als sie Putzfrau in der katholischen Diözese San Pedro war.

Lugo war bis 2005 Bischof in San Pedro. Im Dezember 2007 legte er das Priestergewand ab, um für die Präsidentschaftswahl kandidieren zu können. Nach seinem offiziellen Eintritt in die Politik suspendierte der Vatikan Lugo von seinen Ämtern und versetzte ihn nach seinem Wahlsieg im April 2008 in den Laienstand. Im April 2009 erkannte Lugo öffentlich an, mit der damals 26-jährigen Viviana Carrillo den heute fünfjährigen Guillermo gezeugt zu haben. Ein von der politischen Aktivistin Hortensia Moran angestrengter Vaterschaftstest verlief im August 2010 dagegen negativ.

Lugo bestreitet jedoch nicht, mit einer vierten Frau eine heute 21-jährige Tochter zu haben. Im Oktober 2009 nahm er an ihrer Hochzeitsfeier teil. (APA, 19.04.2012)