Klagenfurt - Ein seit mehr als einem Jahr in Paraguay in Haft sitzender Kärntner, der von der hiesigen Polizei wegen Mordverdachts gesucht wird, dürfte nicht nach Österreich ausgeliefert werden. Wie die "Kleine Zeitung" in ihrer Donnerstag-Ausgabe berichtet, soll das Gericht in Paraguay dem Auslieferungsantrag Österreichs nicht stattgegeben haben. Offizielle Bestätigung gibt es laut Außenministerium dafür bisher keine.

Der Kärntner ist dringend verdächtig, seine ehemalige Freundin ermordet zu haben. Die Frau war im Februar 2006 spurlos verschwunden. Von der damals 23-Jährigen fehlt bis heute jede Spur. Der Kärntner, der im Rotlichtmilieu eine bekannte Figur war, nutzte 2008 einen Freigang aus dem Gefängnis nach einer Verurteilung zu zweieinhalb Jahren Haft dazu, sich nach Südamerika abzusetzen.

Im Juli 2010 war der gebürtige Villacher nach der Ermordung eines ihm bekannten reichen deutschen Ehepaares in Paraguay festgenommen worden, kam jedoch nach wenigen Wochen wieder frei. Aufgrund eines internationalen Haftbefehles aus Österreich wurde er Anfang vergangenen Jahres aber wieder festgenommen und sitzt seither in Haft. Die heimischen Behörden werfen ihm neben dem Mord auch Versicherungsbetrug und Anstiftung zur Brandstiftung vor, Kriminalisten reisten eigens nach Paraguay, um ihn einzuvernehmen, der Ausflug brachte allerdings keine neuen Erkenntnisse. (APA, 19.4.2012)