Pobjeda - Die montenegrinische Regierung ist nun schon zum dritten Mal im Versuch gescheitert, die staatliche Tageszeitung "Pobjeda" zu verkaufen. Der einzige Bieter, die bosnische Tageszeitung "Dnevni Avaz", hat sich zurückgezogen. Dies wurde montenegrinischen Medien von dem Vertreter des bosnischen Zeitungsverlages, Vlastimir Mijovic, bestätigt. Der Kaufvertrag wäre zu teuer, argumentierte Mijovic.
Der bosnische Zeitungsverlag im Besitz des Geschäftsmannes und Politikers Fahrudin Radoncic hatte für einen 86-prozentigen Anteil an "Pobjeda" 100.000 Euro angeboten. Für Investitionen sollen darüber hinaus weitere 17 Mio. Euro gehen. Der potenzielle Käufer war allerdings nicht damit einverstanden, auch die Kreditschulden des montenegrinischen Blattes in der Höhe von 7,7 Mio. Euro zu übernehmen, berichteten Medien in Podgorica.
Bei einem früheren Privatisierungsversuch hatte sich das Wiener Tochterunternehmen des deutschen Medienkonzerns WAZ, die Ost Holding GmbH, im März 2009 vom Kauf der Tageszeitung zurückgezogen. Nach dem Scheitern des dritten Privatisierungsversuches dürfte dem ältesten montenegrinischen Blatt nun ein Konkursverfahren drohen, hieß es im montenegrinischen Internetportal "Analitika". (APA, 19.4.2012)