Salzburg  - Das neue "Literaturarchiv Salzburg", eingerichtet von der Universität Salzburg in 500 Quadratmeter großen Räumlichkeiten, ist eröffnet.

Vorerst drei Mitarbeiter sollen sich um die Sammlung, Archivierung und wissenschaftliche Aufarbeitung von Nachlässen kümmern, Symposien organisieren sowie Publikationen und Editionsprojekte vorantreiben, teilte Archivleiter Manfred Mittermayer am Donnerstag bei einem Pressegespräch mit.

Stiftung seit 1996

1977 hat der ehemalige Rektor der Universität Salzburg, Adolf Haslinger, begonnen, literarische Nachlässe zu sammeln. 1996 wurde diese umfangreiche Privatsammlung in eine Stiftung umgewandelt, und nun ist das Literaturarchiv Salzburg literarisch-historisches Forschungszentrum der Universität für Literatur mit Salzburg-Bezug.

Eingebracht sind Originalmanuskripte und Materialien von Autoren wie Barbara Frischmuth, Peter Handke, Gert Jonke, Stefan Zweig, Franz Innerhofer, Hermann Bahr, Carl Zuckmayer und Christine Nöstlinger, ebenso wie von Georg Danzer, Herbert Rosendorfer, Walter Kappacher, Christoph Ransmayr und vielen anderen.

Dazu kommt der gesamte archivarische Bestand des Salzburger Residenzverlages von der Gründung bis zu dessen Ende als eigenständiger Salzburger Verlag im Jahr 2004. "Wir bemühen uns, mit Unterstützung des Mäzens Herbert Batliner etwa auch den Bachmann-Nachlass in Form von Kopien zu erwerben und mit anderen Institutionen wie dem Thomas-Bernhard-Archiv in Gmunden und dem Stefan-Zweig-Center in Salzburg eng zusammenzuarbeiten", sagte Mittermayer, dem mit Hildemar Holl einer der führenden Literatur-Historiker des Landes zur Seite steht.

Wirtschaftlich ist das Literaturarchiv mit einem Gesamtbudget von 300.000 Euro vergleichbar gut aufgestellt, wobei etwa 100.000 Euro von Stadt und Land Salzburg beigetragen werden sollen. Dazu kommen Sponsorgelder, wie jene der Batliner-Stiftung. Außerdem stellte Rektor Heinrich Schmidinger zwei zusätzliche Dienstposten in Aussicht. (APA, 19.4.2012)