Bild nicht mehr verfügbar.
Christoph Platzgummer ist froh, "ein gewisses Entree" bei der Landesregierung zu haben.
Innsbruck - Der ÖVP-Bürgermeisterkandidat für die Stichwahl am 29. April in Innsbruck, Christoph Platzgummer, sieht sich nicht am Gängelband des Tiroler Landeshauptmannes Günther Platter (ÖVP) und der Landespartei, wie es ihm seine Kontrahentin, Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer ("Für Innsbruck"), vorwirft: "Ich lasse mir von außen nichts dreinreden und treffe Entscheidungen höchst selbstständig." Oppitz-Plörer bekräftigte hingegen bei einer Pressekonferenz am Freitag, dass die Regierung der Stadt Innsbruck kein "Wunschkonzert" des Landeshauptmannes sei. Platter hatte unmittelbar nach der Wahl seine Präferenz für eine VP-FI-Koalition öffentlich gemacht.
Innsbrucker Bürgermeisterin schilt Platter
Oppitz-Plörer hatte bei einer Pressekonferenz am Dienstag heftige Kritik an Platter geübt. Unter anderem erklärte sie: "Wenn Günstlingswirtschaft einen Namen hat, dann heißt er Platter und Platzgummer." Zudem meinte sie, dass seit dem Wechsel von Herwig van Staa zu Platter Stillstand im Land herrsche.
Am Freitag meinte sie angesprochen auf Platzgummer: "Ich stehe für Leistung statt Show." Sie führe derzeit Sondierungsgespräche. Unter anderen habe sie bereits mit den Grünen, Rudi Federspiel von der gleichnamigen Liste und SPÖ-Vertretern gesprochen. Am Nachmittag stehe eines mit der VP-Stadtpartei am Programm. Bei diesen Gesprächen gehe es um Inhalte und nicht um "Köpfe", betonte sie.
Schwenk des ÖVP-Kandidaten
Platzgummer argumentierte vor Journalisten, dass es besser sei, "ein gewisses Entree" beim Land zu haben, um geplante Vorhaben wie etwa ein großes Investitionspaket für die Stadt umzusetzen. Er sprach von "Anwürfen" der Bürgermeisterin gegen ihn. Bezüglich möglicher Koalitionen wollte sich Platzgummer nicht konkret äußern. Er schließt auch die FPÖ nicht aus.
Einen Schwenk vollzog der schwarze Bürgermeisterkandidat offenbar in der Frage, ob er auch im Falle eines Scheiterns in der künftigen Stadtregierung vertreten sein werde. Erklärte Platzgummer vor den Gemeinderatswahlen am vergangenen Sonntag noch, lediglich für das Amt des Bürgermeisters zur Verfügung zu stehen und andernfalls als "einfacher Gemeinderat" zu fungieren, meinte er jetzt: "Sollte die ÖVP in einer Stadtregierung sein, werde ich einer solchen angehören." (APA)