SAP erweitert seine Führungsmannschaft und will damit im harten Konkurrenzkampf mit Oracle und anderen Software-Anbietern um die Firmenkunden schlagkräftiger werden. Neben dem Vorstand werde es künftig ein Global Managing Board geben, teilte SAP am Freitag mit. In dieses Gremium seien außer allen derzeitigen Vorständen auch der weltweite Vertriebschef Robert Enslin sowie der Gründer des übernommenen Software-Entwicklers SuccessFactors, Lars Dalgaard, berufen worden. Zudem ziehe Dalgaard - wie seit längerem geplant - in den bisher fünfköpfigen Vorstand ein.

Weltweite Führungskräfte

Der erweiterte Führungskreis mache es möglich, mehr weltweite Führungskräfte zu ernennen, die über größere Bereiche hinweg zur Steuerung des Unternehmens beitragen könnten, begründete SAP die Neuorganisation. Damit werde SAP neue Produkte schneller entwickeln und auf den Markt bringen können. Dalgaard werde als Cloud-Software-Experte alle SAP-Aktivitäten in dieser Geschäftssparte leiten. Cloud-Software wird nicht auf Rechnern installiert, sondern von den Kunden via Internet genutzt. Für das angestammte Geschäft mit installierter Software werde Gerhard Oswald die Verantwortung tragen, ebenso für Kundenberatung und Wartungsdienste. Technik-Chef Vishal Sikka sei als CTO weiterhin für Technologie, Innovation und Forschung verantwortlich, ebenso für die Weiterentwicklung der Daten-Analyse sowie der mobilen Software-Anwendungen. Finanzvorstand Werner Brandts Aufgaben bleiben unverändert, kommissarisch behalte er die Aufgaben des Arbeitsdirektors und des Personalwesens bei SAP.

"Das Global Managing Board wird unseren Kundenfokus verstärken, und unser Ziel verfolgen, die Marktführerschaft auszubauen", sagten die beiden Vorstandssprecher Bill McDermott und Jim Hagemann Snabe. Damit werde es SAP gelingen, bis 2015 den Umsatz auf 20 (2011: 14,2) Milliarden Euro und die operative Marge auf 35 (2011: 33,1) Prozent zu steigern. (Reuters, 20. 04 2012)