Wien - Jahrelang stemmte sich die heimische Bergbaubranche gegen den Niedergang. Der weltweit gestiegene Rohstoffbedarf hat in Kombination mit der restriktiven Exportpolitik des rohstoffreichen Chinas ein Umdenken bewirkt.

"Man kann von einer Renaissance des österreichischen Bergbaus sprechen", sagte der Geschäftsführer des Fachverbands Bergbau-Stahl in der Wirtschaftskammer, Roman Stiftner, dem Standard. In 1300 Betriebsstätten sind österreichweit in der Branche knapp 5000 Mitarbeiter tätig. Fast alle Bergbaubetriebe des Landes melden Zuwächse. Der steirische Erzberg verzeichnete im Vorjahr ein Plus von 7,0 Prozent auf 7,6 Mio. Tonnen Erz.

Vom Eisenglimmer bis zur Sole

Deutliche Zuwächse gab es auch beim Kaolin- und Eisenglimmerabbau im Kärntner Twimberg. Die KMI (Kärntner Montanindus-trie), die 50 Mitarbeiter beschäftigt, meldete einen Zuwachs der Förderung um 23 Prozent auf 1936 Tonnen. Eisenglimmer dient als Korrosionsschutz und wird unter anderem im Schiff- und Fassadenbau eingesetzt. 350 Mitarbeiter beschäftigt der Wolfram-Bergbau in Mittersill, die größte Lagerstätte ihrer Art in Europa. Zuletzt wurden 424.000 Tonnen dieses äußerst beständigen Metalls abgebaut.

Bei Magnesit gab es mit 834.000 Tonnen einen Zuwachs um 16 Prozent. Neben RHI baut auch die Rath AG dieses für die Feuerfestindustrie wichtige Vorprodukt ab. Imerys Talc Austria baut in der Steiermark mit 140 Mitarbeitern Talk ab, zuletzt 93.000 Tonnen. Die Salinen pumpten 2011 3,85 Mio. m3 Sole aus dem Berg. (stro, DER STANDARD, 21./22.4.2012)