Innsbruck - Die FPÖ kommt in Tirol offenbar nicht zur Ruhe: Nach einem Eklat bei der Feier nach der Innsbrucker Gemeinderatswahl am vergangenen Sonntag zog der Landesparteivorstand nun Konsequenzen und schloss Richard Tautscher, der beim Landesparteitag im Dezember gegen Obmann Gerald Hauser angetreten war, und ein weiteres Mitglied aus der Partei aus, berichtete die "Tiroler Tageszeitung" (Sonntagsausgabe). In der jüngeren Vergangenheit war es in Tirol immer wieder zu heftigen Querelen innerhalb der Partei gekommen.

Tautscher hatte am Sonntag vor laufender Kamera Hauser wegen des seiner Meinung nach mageren Ergebnisses bei der Gemeinderatswahl (7,7 Prozent, plus 2,7 Prozentpunkte gegenüber 2006, Anm.) attackiert und zum Rücktritt aufgefordert. Laut Hauser hatte Tautscher das Kamerateam unter "Vorspiegelung falscher Tatsachen" zu der Feier bestellt, um dort, unterstützt von mehreren Nichtparteimitgliedern, Stimmung gegen ihn zumachen. "Sie können jetzt ihr Netzwerk mit Lügen außerhalb der FPÖ betreiben", meinte Hauser gegenüber der "TT".

20 Prozent bei Wahl zum Landesparteiobmann

Beim Landesparteitag im vergangenen Dezember hatte Tautscher als Gegenkandidat Hausers rund 20 Prozent der Stimmen auf sich vereinen können. Hauser wurde damals mit 73 Prozent als Landesparteiobmann bestätigt.

Bereits 2010 hatten Streitigkeiten innerhalb der FPÖ mehrere Parteiausschlüsse nach sich gezogen. Damals waren der Landtagsabgeordnete Walter Gatt, der Innsbrucker Gemeinderat Christian Haager und Parteimitarbeiter David Nagiller aus der Partei ausgeschlossen worden. Hauser hatte den Schritt mit einem Putschversuch der Parteifreunde während seiner Krankheit erklärt. Ebenfalls ausgeschlossen wurden zwei Funktionäre der FPÖ-Jugendorganisation RFJ wegen parteischädigenden Verhaltens. Aufregung hatte es außerdem rund um 400 Innsbrucker FPÖ-Mitglieder gegeben, die am Stadtparteitag nicht stimmberechtigt waren, weil sie ihren Mitgliedsbeitrag von 2009 nicht bezahlt hatten. (APA, 22.4.2012)