Die deutsche Dienstleistungsgewerkschaft Verdi will die Deutsche Telekom im Tarifstreit weiter mit Warnstreiks unter Druck setzen. Am Montag sind bei der Telekom Deutschland GmbH und bei T-Systems bundesweit mehr als 5.000 Beschäftigte zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen, wie Verdi mitteilte. Am Dienstag sollen sich bis zu 15.000 Beschäftigte an den Warnstreiks beteiligen.

Am Montag und Dienstag treffen sich Telekom und Verdi in Düsseldorf zur vierten Tarif-Runde für die rund 50.000 Tarifangestellten der Telekom Deutschland GmbH. "Jetzt muss ein vernünftiges Angebot auf den Tisch", forderte Verdi-Streikleiter Ado Wilhelm. Die Verhandlungen für die Telekom-Tochter T-Systems mit ihren etwa 18.500 Tarifangestellten sind auf den 2. Mai verschoben worden.

Schlichtung

Daneben beginnt in der neuen Woche die Schlichtung für die rund 16.500 Tarifangestellten und Auszubildenden bei der Deutschen Telekom AG unter der Leitung des ehemaligen Ersten Bürgermeisters von Hamburg, Henning Voscherau. Die Telekom hatte am Montag erklärt, sie sehe im Tarifkonflikt für die Beschäftigten in der Bonner Zentrale keine Einigungschancen mehr und wolle die Schlichtung einschalten

Am Mittwoch und Donnerstag hatten bereits Tausende Telekom-Mitarbeiter die Arbeit niedergelegt. Verdi fordert für die insgesamt 85.000 Beschäftigten aller drei von den Tarifverhandlungen betroffenen Telekom-Sparten 6,5 Prozent mehr Gehalt bei einer Laufzeit von zwölf Monaten sowie eine Mindestanhebung zur Stärkung der unteren Einkommensgruppen. Auszubildende sollen 70 Euro monatlich mehr erhalten, zudem sollen schlechter bezahlte Ausbildungsberufe auf ein höheres Bezahlungsniveau angehoben werden. Darüber hinaus soll der Ausschluss betriebsbedingter Beendigungskündigungen bei den T-Systems-Gesellschaften verlängert werden. (APA)