Auch die NASA hat bereits Studien zur Ausbeutung von Asterioden durchgeführt. Die Firma Planetary Resources will nun aber einen Schritt weiter gehen und ab etwa 2025 tatsächlich mit dem automatisierten Abbau von Rohstoffen beginnen.

Grafik: NASA

New York - Ein junges, bisher kaum bekanntes US-Unternehmen hat ehrgeizige Pläne im All: Die Firma Planetary Resources will nach eigenen Angaben eine neue Industrie an der Schnittstelle von Weltraumerkundung und Rohstoff-Förderung schaffen. Für seine Ideen konnte das Unternehmen bereits bekannte Unterstützer wie Google-Chef Larry Page und Hollywood-Regisseur James Cameron als Geldgeber und Berater gewinnen.

Was genau Planetary Resources plant, blieb bisher unklar, doch einer der Gründer, Peter Diamandis, hat Andeutungen gemacht, dass es um die Ausbeutung von Asteroiden gehen könnte. Er erzählte dem Magazin "Forbes", er habe seit seiner Kindheit von Asteroiden-Bergwerken geträumt, und versprach Neuigkeiten in dieser Richtung. "Ich will einen Goldrausch entfachen", sagte Diamandis.

Der 50-Jährige ist bereits eine Schlüsselfigur der privaten Weltraumerkundung. So hatte er den Wettbewerb Ansari X-Prize ausgeschrieben, aus dem 2004 das erste private Raumschiff, das SpaceShipOne, hervorging. Anfang der 90er Jahre war er an der Gründung einer Firma beteiligt, die Weltraumtouristen an Bord russischer Sojus-Kapseln ins All schickt.

Asteroiden abschleppen und ausbeuten

Chefingenieur von Planetary Resources ist Chris Lewicki, ein früherer Manager eines Mars-Programms bei der NASA. Das "Wall Street Journal" berichtete am Samstag von Studien der NASA, wie Asteroiden näher zur Erde "abgeschleppt" werden könnten, um sie auszubeuten. Demnach würde es 2,6 Milliarden Dollar kosten, einen Asteroiden mit einem Durchmesser von sieben Metern mit einem Roboter-Raumschiff in die Mond-Umlaufbahn zu befördern. Ein solches Projekt könne etwa zum Jahr 2025 umgesetzt werden.

Während die staatlichen Weltraum-Programme in den USA und Russland mit Sparmaßnahmen zurechtkommen müssen, hatten in den vergangenen Jahren wohlhabende Unternehmer private Projekte vorangetrieben. Darunter sind Amazon-Gründer Jeff Bezos, der Chef des Elektroauto-Herstellers Tesla, Elon Musk, und Microsoft-Mitgründer Paul Allen, der schon hinter dem SpaceShipOne stand. Die Beteiligung von Cameron an Planetary Resources ist ein besonderer Clou: Sein Film "Avatar", der mit Abstand erfolgreichste Streifen der Kinogeschichte, spielt auf einem fernen Planeten, auf dem die Menschen rücksichtslos Naturschätze ausbeuten. (APA/red, derStandard.at, 22.4.2012)