Wien - Die irische Musikerin Sinead O'Connor hat ihre bevorstehende Konzerttournee aufgrund ihrer manisch-depressiven Erkrankung abgesagt. Sowohl auf Facebook als auch auf ihrer Homepage äußerte sie ihr Bedauern: "Wie ihr alle wisst, hatte ich einen ernsten Zusammenbruch zwischen Dezember und März, und meine Ärzte hatten mir davon abgeraten, auf Tour zu gehen, aber ich wollte nicht versagen." Am 6. Juli hätte O'Connor beim "Harvest Of Art"-Festival in Wiesen auftreten sollen. Man sei nun auf der Suche nach einem gleichwertigen Ersatz, hieß es vonseiten der Veranstalter.

O'Connor feierte in den 1990er Jahren ihre größten Erfolge, sorgte aber auch abseits ihrer Musik für Wirbel in den Medien. So lehnte sie nicht nur viermal die Überreichung von "Grammy"-Awards ab, sondern zerriss vor laufender Kamera auch ein Bild von Papst Johannes Paul II. Erst kürzlich sorgte die vierfache Mutter, die sich zwischenzeitlich als lesbisch outete, für einen Rekord auf anderer Ebene: Am 8. Dezember heiratete sie zum vierten Mal, nur 16 Tage später wurde die Ehe wieder geschieden. Das englische Boulevardblatt "The Sun" berichtete im Jänner hingegen von einem Selbstmordversuch der Künstlerin.

Im März erschien ihr neues Album "How About I Be Me (And You Be You)" (Vertrieb: GoodToGo), das allerorts gute Kritiken erntete. Dieser neue musikalische Output und die Tournee hätten die Irin wieder auf die Beine bringen sollen. "Ich entschuldige mich für alle Unannehmlichkeiten, die dadurch entstanden sind", bat O'Connor um Verständnis für die Absage. (APA, 24.4.2012)