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Nur die Hälfte aller befragten jungen Menschen frühstückt täglich.

Wien - Täglich zwei Stunden verbringen 14- bis 24-jährige Österreicher im virtuellen sozialen Netzwerk Facebook, wie eine gemeinsame Studie von Allianz Versicherung und der AGES - Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit jetzt ermittelte. Sport und Bewegung wird hingegen oftmals ebenso zurückgestellt wie ein ausreichender Schlaf. Das Thema Ernährung stößt bei der Jugend auf mäßiges Interesse, Informationen darüber holt man sich eher über Google als von Eltern oder Freunden, heißt es in einer Aussendung.

Die zentralen Ergebnisse der Studie, für die 500 junge Menschen befragt wurden: Der tägliche Lebensstil der 14- bis 24-Jährigen ist von erhöhtem Tempo geprägt und wird häufig als stressig empfunden. Gut die Hälfte der Befragten nimmt sich nicht mehr als fünf Minuten Zeit für das Frühstück. Auto- oder Mopedfahren findet deutlich mehr Anhänger als Laufen oder Radfahren, und die nächtliche Ruhe beschränkt sich für jeden Fünften auf weniger als sechs Stunden.

Immer online

Bereits 87 Prozent zwischen 14 und 24 Jahren sind Mitglied bei Facebook und haben dort im Schnitt 271 Freunde. Der virtuelle Dialog mit diesen erfolgt lebensbegleitend durch den Tag hindurch. 27 Prozent nutzen Facebook während des Fernsehens, 16 Prozent während Arbeit oder Unterricht. Sieben Prozent können sich sogar auf der Toilette nicht von Facebook trennen, sechs Prozent während des Essens. Den geposteten Inhalten auf Facebook stehen viele User freilich durchaus kritisch-distanziert gegenüber. Laut der Studie hat Online gegenüber dem Fernsehen bei der Jugend inzwischen deutlich den Rang abgelaufen, auch Spiele verlieren mittlerweile klar an Reiz.

Reizüberflutung

Immerhin: 73 Prozent der jungen Menschen sind mit ihrem Leben grundsätzlich zufrieden, treffen im Schnitt 15 Freunde auch in der realen Welt und haben fünf enge Vertraute. Rund zwei Drittel achten ganz bewusst auf ihr optisches Styling und betreiben hin und wieder Sport. Extremsportarten oder schweißtreibender Workout stellen nur ein ausgesprochenes Minderheitenprogramm dar.

Geringes Ernährungsbewusstsein

Wenig Risikobewusstsein herrscht hinsichtlich der Ernährung. "Nur die Hälfte aller jungen Menschen frühstückt täglich, jeder Zehnte verlässt morgens immer das Haus, ohne etwas gegessen zu haben, berichtet Ingrid Kiefer, Leiterin der Unternehmenskommunikation und Scientific Coordinator der Abteilung Zentrum für Ernährung & Prävention im Bereich Daten, Statistik und Risikobewertung der AGES. Mittags und abends werde dann mit etwas mehr Konstanz und in Ruhe gegessen, allerdings vorwiegend bei den jüngeren Personen, die noch unter elterlicher Obhut leben.

Rauchen, Alkohol oder Energy Drinks stehen bei der Mehrzahl der Befragten selten bis gar nicht auf dem Programm, auch Fast Food wird nicht öfter als ein bis zwei Mal pro Woche konsumiert. 48 Prozent nehmen täglich Milchprodukte zu sich, 31 Prozent Obst, 21 Prozent Gemüse. Schwarzbrot ist deutlich beliebter als Weißbrot, und Fruchtsäfte/Limonaden liegen weit vor Kaffee oder alkoholischen Getränken. Dementsprechend meint ein Großteil der Befragten, sich durchaus gesund zu ernähren. Die Bio-Qualität von Lebensmitteln ist Jugendlichen allerdings nicht besonders wichtig, das Interesse daran steigt erst mit zunehmendem Alter an. "Ernährung wird von jungen Menschen zumeist als unproblematischer, selbstverständlicher Teil des Alltags empfunden, über den sich nicht allzu viel nachzudenken lohnt", fasst Kiefer zusammen.

Krankheiten in jungen Jahren

39 Prozent der 14- bis 24-Jährigen geben an, eine oder mehrere Erkrankungen zu haben, wobei Allergien, Hauterkrankungen und Asthma an vorderster Stelle liegen. Sechs Prozent leiden auch im jugendlichen Alter bereits an Depressionen oder anderen psychischen Erkrankungen. In die Zukunft blicken die meisten jungen Menschen mit einer Mischung aus Erwartungsfreude, Zuversicht und Ungewissheit. So macht es 44 Prozent der Befragten "glücklich", an die Zukunft zu denken, 43 Prozent fühlen sich "ängstlich" und 40 Prozent können es "kaum erwarten". (red, derStandard.at, 24.4.2012)